War das ein erster Angriff auf unsere Infrastruktur? Verspätungen und Zugausfälle mussten am Samstagvormittag zahlreiche Kunden der Deutsche Bahn hinnehmen. Für mehrere Stunden herrschte Chaos, von dem vor allem der Zugverkehr im Norden von Deutschland betroffen war. Dieses Chaos soll offenbar von Saboteuren ausgelöst worden sein. Diese hatten wichtige Kabel gekappt und so einen Teil des Zugverkehrs lahmgelegt. Aus diesem Grund ermittelt nun die Bundespolizei – waren es am Ende sogar die Russen?
Am späten Samstagvormittag gab es dann von der Deutschen Bahn erste Entwarnungen. Man habe die Störungen auf den Regionalstrecken und Fernverkehrsstrecken behoben. Trotzdem könne es im Laufe des Tages aber noch immer zu Einschränkungen kommen, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Zuvor waren Tausende Reisende auf verschiedenen Bahnhöfen gestrandet, da der komplette Fernverkehr und große Teile des Regionalverkehrs von einem Sabotageakt betroffen waren. Vor allem in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ging zeitweise gar nichts mehr. Gegen Mittag stand dann auch fest, dass es sich um einen Sabotageakt gehandelt hatte. Experten hatten ermittelt, dass es sich bei der Störung des digitalen Zugfunksystems um keinen technischen Defekt gehandelt hatte. Stattdessen fanden die Sicherheitsbehörden Hinweise auf Fremdeinwirkungen. So sollen Teile der Kabelverbindung des Funksystems gestohlen oder zerstört worden sein. Offenbar müssen die Täter über Kenntnisse verfügt haben, da eine solche Sabotage nicht ohne dieses Wissen möglich gewesen wäre.
Gegen Mittag Meldete die Deutsche Bahn dann: “Wegen Sabotage an Kabeln, die zur Durchführung des Zugverkehrs unverzichtbar sind, musste die Deutsche Bahn am Samstagvormittag den Betrieb des Bahnverkehrs in Norddeutschland für knapp 3 Stunden einstellen.“ Bisher soll es noch keine Hinweise auf die möglichen Täter geben. Von Zugausfällen und Verspätungen waren sämtliche ICE-, IC- und EC-Züge betroffen. Außerdem war es im Raum Norddeutschland zu massiven Behinderungen der Verbindungen im Nahverkehr gekommen. Zudem kam es zu Beeinträchtigungen auf den Strecken zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen. Auch die Zugverbindungen ins Ausland in die Städte Amsterdam, Kopenhagen und Aarhus waren betroffen. Grund dafür war der Ausfall des Betriebsfunks GSM-R in den Zügen. Dadurch konnte die Funkzentrale die einzelnen Züge nicht mehr erreichen. Das System sorgt für die Kommunikation zwischen den Leitstellen und ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil um den Verkehr auf den Bahnstrecken aufrechtzuerhalten. Gegen 10:00 Uhr am Morgen konnte am Hamburger Hauptbahnhof dann der Nahverkehr wieder gestartet werden. Besonders für Fußballfans dürften die Zugausfälle und Verspätungen für Probleme gesorgt haben. Die Anreise zu den Spielen der ersten und zweiten Bundesliga waren davon beeinträchtigt. Viele Fans sollen ihre Anreise mit der Bahn abgebrochen haben.
