203649:

Ryanair droht Trump! Milliardenauftrag für Boeing soll storniert werden – Trumps Zölle sind schuld!

Der irische Billigflieger Ryanair zählt zu den wichtigsten Boeing-Kunden außerhalb der USA. Doch nun steht ein milliardenschwerer Großauftrag auf der Kippe: Konzernchef Michael O’Leary droht offen mit einer Stornierung von 330 Boeing 737 MAX – ein Deal im Wert von rund 30 Milliarden US-Dollar. Wie reagiert Trump?

Neue US-Zölle verärgern Ryanair

Auslöser für die Drohung sind mögliche Zölle, die US-Präsident Donald Trump angekündigt hat. Sollten diese tatsächlich umgesetzt werden und zu einer spürbaren Verteuerung der Boeing-Exporte führen, will Ryanair seine Bestellungen überdenken. In einem Schreiben an hochrangige US-Abgeordnete erklärt O’Leary: "Wenn diese Zölle den Preis wesentlich beeinflussen, werden wir unsere Auftragsposition bei Boeing neu bewerten – und gegebenenfalls auch anderweitig Aufträge erteilen.“ Lesen sie hier mehr:

Ryanair sucht Alternativen

Ein kurzfristiger Wechsel zu Airbus ist für Ryanair allerdings kaum möglich. Der europäische Hersteller hat bereits signalisiert, dass seine Produktionskapazitäten für die Modelle A320neo und A321neo bis zum Ende des Jahrzehnts ausgeschöpft sind. O’Leary bringt daher erstmals offen den chinesischen Konkurrenten COMAC ins Spiel: Dessen Modell C919 sei deutlich günstiger – zwischen 90 und 100 Millionen US-Dollar pro Flugzeug – und könnte bei einem Preisvorteil von 10 bis 20 Prozent gegenüber Airbus-Modellen attraktiv werden.

USA warnen vor Zusammenarbeit mit chinesischem Flugzeugbauer

Ein Problem bleibt allerdings: Die C919 ist in Europa und den USA bisher nicht zertifiziert. Dennoch zeigt sich O’Leary optimistisch: "Am Ende wird dieses Flugzeug auch in Europa zugelassen werden“, so der Ryanair-Chef in einem Interview mit dem Reisemagazin Skift. Die Reaktion aus Washington ließ nicht lange auf sich warten. Der US-Abgeordnete Raja Krishnamoorthi, ranghöchster Demokrat im China-Sonderausschuss des Repräsentantenhauses, warnt eindringlich vor einem möglichen Deal mit COMAC. In einem Brief an O’Leary schreibt er: „US-amerikanische und europäische Airlines sollten den Kauf von Flugzeugen chinesischer Militärunternehmen nicht einmal in Erwägung ziehen.“ COMAC unterhalte enge Verbindungen zum chinesischen Militär, zudem gebe es Hinweise auf illegale Aneignung geistigen Eigentums. Wie sich Ryanair letztlich entscheidet, dürfte von der weiteren politischen Entwicklung abhängen – und davon, ob Boeing seine Preise trotz drohender Zölle stabil halten kann.


Mehr aus dem Web