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Russlands Verluste könnten sich verdoppeln! Hohe Anzahl von Todesopfern bei der russischen Armee schocken den Kreml

Seit fast 17 Monaten dauert der Konflikt in der Ukraine an, bei dem bereits Tausende Menschen ihr Leben verloren haben, darunter Zivilisten und Soldaten. Weder Russland noch die Ukraine geben genaue Auskunft über die Anzahl der im Krieg getöteten Soldaten. Unabhängige russische Medien, Mediazona und Meduza, haben jedoch gemeinsam mit dem Bevölkerungsforscher Dmitry Kobak von der Universität Tübingen eine Methode entwickelt, um die Verluste zu ermitteln – und diese Zahlen schocken den Kreml!

Experten ermitteln Verluste vei der russischen Armee

Den Untersuchungen zufolge sind bis Mai 2023 etwa 47.000 russische männliche Soldaten im Alter unter 50 Jahren infolge des Ukraine-Krieges gestorben. Mit einer 95-prozentigen Sicherheit kann die tatsächliche Opferzahl zwischen 40.000 und 55.000 angenommen werden, wie Mediazona berichtet. Dabei wurden die Verluste in den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk nicht berücksichtigt. Seit Mai 2022 sammelt Mediazona zusammen mit BBC News Russian und Freiwilligen weitere Daten zu den gefallenen Soldaten. Dafür werden soziale Netzwerke, lokale Presseberichte sowie Fotos von Friedhöfen und Gedenkstätten herangezogen. Bisher haben sie eine Liste mit rund 26.800 Namen von verstorbenen russischen Soldaten erstellt, die jedoch nicht alle Todesfälle umfasst. Viele Fälle bleiben unveröffentlicht, wodurch die tatsächliche Sterblichkeitsrate höher ausfällt. Das russische Verteidigungsministerium beschränkt weiterhin die Veröffentlichung von Opferzahlen, um die genauen Zahlen zu verschleiern.

Forscher nutzen zugängliche Quellen

Um eine genauere Schätzung der Opferzahl vorzunehmen, nutzte das Forschungsteam zusätzliche Quellen, insbesondere das nationale Nachlassregister der Bundesnotarkammer in Russland, das seit 2018 öffentlich zugänglich ist. Durch den Abgleich mit Sterblichkeitsraten vor dem Krieg wurde das Verhältnis zwischen der Anzahl der Todesfälle und der Anzahl der im Register gefundenen Einträge in derselben Altersgruppe ermittelt. Etwa 30 bis 70 Prozent der Verstorbenen werden dabei erfasst. Die Analyse ergab, dass bis Ende 2022 etwa 25.000 weitere Todesfälle bei Männern auftraten, und bis zum 27. Mai 2023 stieg die Zahl der verstorbenen Männer auf 47.000. Im Vergleich dazu starben im Tschetschenienkrieg etwa 11.000 Soldaten.

Zahlen lassen sich schwer belegen

Die Anzahl der verwundeten Soldaten ist schwieriger abzuschätzen. Mithilfe historischer Daten konnte das Verhältnis zwischen Verwundeten und Getöteten auf etwa 3 zu 1 oder 3,5 zu 1 geschätzt werden. Demnach kommen etwa drei Verwundete auf einen getöteten Soldaten. Unter Berücksichtigung von Lohndaten und Zahlungen an Schwerverletzte ergibt sich ein Verhältnis von etwa 1,7 zu 1, was etwa 15.200 verwundeten russischen Soldaten im Ukraine-Krieg entspricht.

Zusammenfassend lassen sich die russischen Verluste im Ukraine-Krieg auf etwa 125.000 Menschen schätzen, wenn man die Anzahl der verstorbenen Soldaten, Vermissten und Verwundeten betrachtet.

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