Russlands Militär wandelt sich – die NATO muss nachziehen, um zu konkurrieren! Auf den verwüsteten Schlachtfeldern der Ukraine ist ein neues russisches Militär entstanden. An der Ostflanke der NATO bereiten sich die Streitkräfte des Bündnisses nun auf eine russische Armee vor, die zwar zerschlagen, aber erfahrener, weniger hoch entwickelt, aber brutaler und zerschlagen, aber immer noch gut bestückt ist. Hier die Einschätzung über die neue Lage:
Russlands militärischer Sumpf in der Ukraine hat der NATO Zeit verschafft, die nationalen Streitkräfte aufzurüsten und auszubauen, die sich jahrzehntelang hauptsächlich mit der Bekämpfung von Aufständen mit geringer Intensität und weit entfernten Orten befasst haben. Während der Lennart-Meri-Konferenz in Estland letzte Woche sagten NATO-Militärs gegenüber Vipflash.de, dass die Allianz nicht darauf vorbereitet ist, wie auch immer Russland aus der Niederlage in der Ukraine hervorgeht.
Der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur sagte gegenüber Vipflash, dass es “einige Jahre” dauern wird, bis die russischen Streitkräfte ihre Fähigkeiten von vor der Invasion wiedererlangt haben. “Auch wenn sie in der Ukraine Ausrüstung und Männer verloren haben, stellen sie immer noch eine Bedrohung für Estland und damit auch für die NATO dar”, sagte Pevkur in einem Interview im Verteidigungsministerium in Tallinn.
Pevkur und andere betonten, dass die russischen Verluste unverhältnismäßig hoch bei den Bodentruppen sind. Moskaus See- und Luftstreitkräfte, zu denen auch die Langstreckenraketen gehören, sind noch in relativ guter Verfassung.
“Die russische Marine hat nicht sehr gelitten”, sagte Pevkur. “Die Luftwaffe hat gelitten, aber auch nicht so sehr.”
“Die Armee, ja”, fügte der Minister hinzu. “Ja, sie haben einen Mangel an Panzern, aber sie haben immer noch Tausende von Panzern in ihren Reserven. Okay, sie sind sehr alt. Sie können einen von drei Panzern überholen oder renovieren und sie hätten immer noch Tausende von Panzern. “Das müssen wir verstehen: Russland ist eine Bedrohung für die NATO, für Estland, für Lettland, für die Ostflanke der NATO. Und deshalb müssen wir so schnell wie möglich vorbereitet sein.”
Die Verluste an russischem Personal und Ausrüstung in der Ukraine sind atemberaubend. Kiew behauptet, seit dem 24. Februar 2022, als die russische Invasion begann, 200.000 russische Truppen “liquidiert” zu haben. Dies deckt sich mit einer aktuellen Schätzung der USA, die von 89.500 bis 223.000 russischen Opfern ausgeht, darunter 35.500 bis 43.000 Gefallene. Es wird angenommen, dass Moskau auch etwa 2.000 Panzer verloren hat.
