Russlands Wirtschaft am Ende! Der Krieg gegen die Ukraine zieht tiefe wirtschaftliche Spuren in Russlands Finanzlandschaft. Wladimir Putin, der seit Jahren an der Macht ist, sieht sich mit einer ökonomischen Krise konfrontiert, die durch die enormen Kosten des anhaltenden Konflikts verschärft wird. Sergej Tschemesow, ein langjähriger Weggefährte Putins und Vorstandsvorsitzender des Rüstungs- und Technologiekonzerns Rostec, gibt eine düstere Prognose ab: er warnt vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes.
Die russische Wirtschaft leidet unter den Folgen des unprovozierten Angriffs auf die Ukraine. Seit dem 24. Februar, als russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, sind mehr als zwei Jahre vergangen, und die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Soldaten dauern weiterhin an. Diese Situation stellt Putin vor die schwierige Frage, wie lange Russland den Krieg finanziell stemmen kann.
Tschemesow, dessen Unternehmen maßgeblich am russischen Militärindustriekomplex beteiligt ist, äußerte sich kürzlich kritisch gegenüber dem Föderationsrat über die Wirtschaftslage. Die "Business Gazeta" zitiert ihn mit der Befürchtung, dass die steigenden Zinsen viele russische Firmen in den Bankrott treiben könnten. Seine Sorge gilt insbesondere dem Leitzins der russischen Zentralbank, welcher nach seinen Angaben um weitere zwei Prozentpunkte auf 21 Prozent erhöht wurde. "Es gibt nirgendwo eine 20-prozentige Rentabilität. Vielleicht im Drogenhandel, aber nicht einmal der Verkauf von Waffen bringt einen solchen Gewinn", bemerkte er sarkastisch.
Tschemesow betont, dass der hohe Leitzins die Kreditkosten in die Höhe treibt und die Rentabilität der Unternehmen, einschließlich Rostec, stark beeinträchtigt. Er warnte, dass, wenn die derzeitige Politik fortgesetzt wird, ein Großteil der Unternehmen in Konkurs gehen könnte. Besonders prekär sei die Lage für High-Tech-Firmen mit langen Produktionszyklen, die nur einen Teil ihrer Kosten durch Vorauszahlungen decken können und den Rest finanzieren müssen.
Der hohe Leitzins könnte letztendlich die Gewinnmargen der Unternehmen auffressen und zu einer sogenannten Stagflation führen – einer Situation, in der langsames Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und steigende Preise zusammenkommen. Diese Bedenken spiegeln sich auch in den Äußerungen anderer russischer Geschäftsleute wider. Alexej Mordaschow, ein russischer Milliardär und Hauptaktionär des Stahlproduzenten Severstal, äußerte sich ähnlich und wies auf die Gefahr hin, dass die "Medizin gefährlicher werden könnte als die Krankheit".
Abschließend lässt sich festhalten, dass die russische Wirtschaft durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen westlichen Sanktionen stark belastet wird. Alfred Kammer, Direktor der Europa-Abteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF), beschrieb die Situation als "überhitzt", was auf eine kritische Überbeanspruchung der wirtschaftlichen Kapazitäten Russlands hindeutet.