In den letzten Wochen ist die Zahl der Todesopfer unter den russischen Soldaten deutlich angestiegen. Wie viele Russen genau in der Ukraine gestorben sind, darüber gibt es ziemlich unterschiedliche Angaben. Während US-Generalstabschef General Mark Milley von 100.000 getöteten oder verwundeten Soldaten ausgeht, liegen die Schätzungen der ukrainischen Armee deutlich höher. Dort führt man bereits ohne Verwundete 99.230 gefallene russische Soldaten auf. Diese Zahl gibt allerdings vermutlich nur einen Sinn, wenn man die russischen Soldaten, die russischen Söldner und auch die zwangsrekrutierten Ukrainer aus den Volksrepubliken Luhansk und Donezk in die Statistik einbezieht. Trotzdem – die Verluste sind erschreckend und können kaum aufgefangen werden – hier die aktuelle Lage:
Russland hingegen hatte zuletzt im Oktober eine Anzahl von 5.937 gefallenen Soldaten genannt. Diese Zahl glauben allerdings nicht einmal die eingefleischten Propagandisten in Russland. Eine staatsnahe russische Zeitung hatte bereits im März 2022 eine Zahl von 9.861 Todesopfern auf russischer Seite genannt. Kurz danach wurden diese Zahlen allerdings als Ergebnis einer angeblichen Hacker-Attacke dementiert. Einer der Gründe für die hohe Anzahl an Todesopfern unter den russischen Soldaten ist die katastrophale Logistik. Mittlerweile soll der Mangel an Ausrüstung bereits so groß sein, dass die russischen Soldaten ihre gefallenen Kameraden noch auf dem Schlachtfeld entkleiden und entwaffnen. Denn sowohl die Kleidung als auch die Munition werden für die noch lebenden Soldaten gebraucht. Viel besser funktioniert der Abtransport von verwundeten Soldaten auf ukrainischer Seite, die offenbar nach ihren Verletzungen über verschiedene Zwischenstationen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Dies führt zu einem deutlichen Unterschied der Lebenserwartung bei den Soldaten. Während auf ukrainischer Seite von 6 Verwundeten lediglich ein einziger Soldat stirbt, sind es auf russischer Seite 3 von 6 Verwundeten.
Eine staatsnah ukrainische Organisation geht sogar davon aus, das auf russischer Seite fast 400.000 Soldaten entweder getötet oder verwundet worden sein sollen. Also noch deutlich mehr als die vom ukrainischen Präsidenten genannten 99.000 getöteten russischen Soldaten. Trotz dieser hohen Opferzahlen scheint dies der russischen Armee strategisch nicht zu schaden. Wie aus einem geheimen NATO-Bericht hervorgeht, soll die russische Regierung angeblich den Tod von bis zu 300.000 Soldaten bei der Invasion in der Ukraine einkalkuliert haben. Sollten diese Informationen tatsächlich stimmen, könnte sich die Anzahl der getöteten russischen Soldaten in der Zukunft auch noch weiter steigern, ohne dass die russische Armee dies als eine Niederlage einordnen würde.
