Es ist bekannt, dass Russland auch in Europa spioniert. Was jedoch immer wieder schockiert, ist die Ausmaße, mit denen die russischen Spione das Umfeld ihrer Botschaften und damit auch ihre Gastländer abhören. Obwohl einige Antennen und Satellitenschüsseln auf den Dächern der russischen Botschaften in Europa sichtbar sind, werden andere Teile des Equipments in eigenen Abhörstationen auf dem Dach vor neugierigen Blicken geschützt. Lesen Sie hier, wie massiv Russland Europa abhört!
Ein internationales Recherche-Kollektiv berichtet in seinem Bericht zur sogenannten „Espiomats“-Untersuchung, dass meist kleine Verschläge aus Glasfasern gebaut werden und der Codename für diese Aufbauten „Zenit“ ist, was der Bezeichnung des höchsten Punkt des Gebäudes senkrecht über dem Betrachter entspricht. Die schwedische Zeitung “Expressen“ hat auf Satellitenbildern entdeckt, dass es in elf EU-Ländern solche Schuppen auf den Dächern russischer Botschaften oder mit den Botschaften verbundenen Gebäuden gibt. Unter den in den russischen Botschaften stationierten Geheimdienst-Offizieren aus Moskau gibt es meist einen oder zwei zuständige Mitarbeiter, die die besonders heiklen Spionage-Aufträge unter dem Deckmantel “Zenit“ bekommen. Auf diese Weise bleiben die Lauschangriffe der Russen im kleinsten Kreis – selbst innerhalb ihrer eigenen Botschaften.
Besonders brisant ist die Tatsache, dass auch die Kreml-Botschaft in Berlin eine sichtbare Spionage-Ausrüstung auf dem Dach hat. Bereits 2022 hat die BILD-Redaktion Teile der Antennenstruktur auf dem Botschaftsdach fotografiert und aus Sicherheitskreisen erfahren, dass es sich um eine Breitbanddipol-Antenne in Reusenbauform (engl. Cage Antenna) handelt, die für den HF-Bereich (High Frequency) ausgelegt ist. Diese Ausrüstung hat sich seit mehreren Jahren nicht verändert und ist den zuständigen Stellen bekannt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnte bereits Mitte 2022 Politiker und Beamte, dass “insbesondere in sensiblen Bereichen wie im Regierungsviertel in Berlin die Abhörrisiken und die Gefahr von unbefugten Datenausleitungen real und nicht zu unterschätzen sind”. CDU-Innenexperte Stefan Heck fordert, dass die Antennen entfernt werden müssen, da sie unsere Sicherheit gefährden und eine Provokation von Seiten Russlands darstellen.
Es wurden auch andere Arten von Spionage-Ausrüstungen auf russischen Botschaftsdächern in Europa entdeckt. Zum Beispiel wurde auf dem Dach der russischen Botschaft in Stockholm eine Reusen-Antenne gefunden, die zum Senden und Empfangen von Signalen über sehr große Entfernungen von bis zu 800 Kilometern verwendet werden kann. Ein belgischer Experte, der die Bilder analysiert hat, sagte, dass es aufgrund der Flexibilität dieser Antenne unmöglich ist zu sagen, was eine russische Botschaft damit macht oder gemacht hat.
Außerdem wurden auf mehreren russischen Botschaftsdächern sogenannte Diskon-Antennen gesichtet. Mit solchen Antennen könnte unter anderem der Funkverkehr zwischen einem Flughafentower und anfliegenden Flugzeugen oder auch der Polizeifunk abgehört werden. Wie man sieht, geht Russland also in vielen verschiedenen Städten geradezu offensichtlich vor, um seine Gastgeber auszuspionieren.
