Kommt jetzt der erste Angriff auf die NATO? Nach dem Angriff auf die Ukraine ist die Angst auch in anderen Nachbarländern Russlands groß. Denn niemand kann ausschließen, dass Wladimir Putin nicht auch weitere Nachbarländer ins Visier genommen hat. Schon im vergangenen Jahr hatte Putin offenbar auch mit dem Gedanken eines Angriffs auf ein NATO-Land gespielt – setzt er es jetzt um?
Denn bereits seit längerer Zeit arbeitet die russische Propaganda gegen den kleinen Staat. Im vergangenen Jahr hat er Lettland nämlich den Schwerpunkt des Gedenktages am 9. Mai geändert. Dies hatte unter anderem den Unmut des russischen Außenministers Sergej Lawrow auf sich gezogen. Eigentlich wird an diesem Tag nämlich traditionell den Verstorbenen des Zweiten Weltkriegs gedacht. Doch im letzten Jahr hatte die Regierung des Landes kurzfristig beschlossen, diesen Feiertag zum Gedenktag der Opfer der russischen Aggressionen zu machen. Kein Wunder also, dass dies heftige Kritik und Drohungen der Regierung in Moskau ausgelöst hatte. Muss Lettland also tatsächlich befürchten eines der nächsten Opfer des russischen Despoten Wladimir Putin zu werden?
Allerdings dürfte Wladimir Putin wohl zweimal überlegen, ob er sich tatsächlich mit einem Mitgliedsland der NATO anlegt. Denn diese können sich bei einem Angriff auf den Artikel 5 des Nordatlantikvertrags berufen, nachdem ein bewaffneter Angriff gegen ein Mitgliedsland der NATO als Angriff auf sämtliche Mitgliedsländer gesehen wird. Im Anschluss würden alle Mitglieder der NATO gemeinsam gegen den Aggressor vorgehen. In einer Sondersitzung des Nordatlantikrats würde man dann gemeinsam entscheiden, welche Schritte unternommen werden sollen. Ohne Zweifel würde ein Angriff auf Lettland eine entsprechende Reaktion der NATO auslösen. Eine Reaktion, die Wladimir Putin hoffentlich nicht riskieren wird.
