Nach der erwarteten Wiederwahl von Wladimir Putin zum russischen Präsidenten wird spekuliert, dass bald eine neue Mobilisierungswelle für den Ukraine-Krieg gestartet werden könnte. Dieser Eindruck wurde dadurch verstärkt, dass Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kürzlich erstmals öffentlich von einem Krieg im Nachbarland sprach. Moskau hat bereits den Aufbau von zwei neuen Armeen angekündigt. Doch das britische Verteidigungsministerium warnt vor möglichen Problemen, denen diese neuen Einheiten gegenüberstehen könnten.
Im Hinblick auf die von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu angekündigten neuen Einheiten heißt es im Update zum Ukraine-Krieg: "Sie sollen Berichten zufolge aus 14 Divisionen und 16 Brigaden bestehen. Details zu Art, Standort und Zusammensetzung dieser Einheiten wurden nicht bekannt gegeben, aber es ist wahrscheinlich, dass sie eine Mischung aus mechanisierten, gepanzerten, Artillerie- und Logistikeinheiten umfassen werden. Es besteht die reale Möglichkeit, dass diese neuen Formationen im Zusammenhang mit früheren Ankündigungen von Einheiten und geplanten Aufstockungen von Brigaden zu Divisionen stehen." Das britische Verteidigungsministerium warnt jedoch davor, dass es möglicherweise schwierig sein wird, diese neuen Gruppen einsatzbereit zu machen. Zu den Herausforderungen gehören unter anderem "mangelnde Ausbildung" und "veraltetes Gerät".
Es ist unklar, wie viele Soldaten genau für die Aufstellung der beiden Truppen benötigt werden, aber es wird angenommen, dass sie "ausreichend mit Personal ausgestattet werden können", so das britische Verteidigungsministerium. Russland-Experte Alex Kokcharov von S&P Global Market Intelligence kommentierte auf X (ehemals Twitter) den Aufbau der beiden neuen russischen Armeen und sagte: "Das klingt, als ob im Frühjahr 2024 eine weitere Mobilisierungswelle ansteht." Die letzte Teilmobilmachung fand im September 2022 in Russland statt, als 300.000 Reservisten einberufen wurden.