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Russisches Unternehmen zahlt weiter für die Bundesliga! – Doch das Geld landet zum Teil in der Ukraine

Trotz der anhaltenden Ukraine-Krise und der Sanktionen können russische Fußballfans weiterhin legal Spiele der deutschen Bundesliga im Fernsehen verfolgen. Die Übertragungen erfolgen über den Sender “Match TV”, der eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von “Gazprom Media” ist, die wiederum dem staatlichen russischen Gasriesen “Gazprom” gehört. Teile des Geldes landen aber in der Tat in der Ukraine!

Vertrag läuft erst 2025 aus

Der Grund dafür ist der laufende Vertrag zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und “Match TV”, der noch für zwei weitere Spielzeiten gilt (Saison 2023/24, 2024/25). Brisant ist, dass die DFL nach Informationen der BILD-Zeitung auch in der kommenden Saison einen Millionenbetrag für die TV-Rechte erhält. Dieses Geld stammt aus dem Vermögen des russischen Gazprom-Konzerns, der Deutschland im Jahr 2022 das Gas vertragswidrig abdrehte und damit eine Energiekrise mit stark steigenden Gaspreisen auslöste. Es sei jedoch erwähnenswert, dass niemand in Deutschland persönlich von diesem russischen Gas-Geld profitiert, da die Einnahmen “vollständig gespendet” werden. Auf Nachfrage der BILD-Zeitung erklärte die DFL, dass das Präsidium der DFL im Juni eine Spende in Höhe von einer Million Euro zur humanitären Unterstützung beschlossen habe, die den Menschen in der Ukraine sowie den Menschen in der Erdbebenregion an der türkisch-syrischen Grenze zugutekommt. Die DFL spendet die Einnahmen aus Russland an Organisationen wie Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Aktion Deutschland hilft und die SOS-Kinderdörfer. Diese Organisationen unterstützen über ihre “Ukrainehilfe”-Programme auch bedürftige Menschen in den von Putins Krieg zerstörten Gebieten. Mit anderen Worten: Indirekt hilft der Gazprom-Konzern von Präsident Putin der Ukraine dabei, sich von den Angriffen Russlands auf das Land schnell zu erholen. Ob das dem Kreml wohl gefällt? …

Immer wieder werden Friedensbotschaften eingeblendet

Ein Sprecher der DFL betonte gegenüber der BILD-Zeitung zudem, dass russische Fernsehzuschauer während der Bundesliga-Übertragungen “Friedensbotschaften” sehen, die regelmäßig in Form von LED-Banden, Friedenssymbolen auf dem Spielfeld oder Fan-Plakaten in den Stadien präsentiert werden. Im April 2022 brach Russlands Zensur die Übertragung eines Bundesliga-Spiels ab, nachdem Anti-Kriegs-Plakate zu sehen waren. Mittlerweile sichert sich der Gazprom-Kanal jedoch ab, um die Spiele weiterhin in voller Länge übertragen zu können. Auf der Homepage des Senders wird unter den Video-Streams der Live-Spiele eine Warnung angezeigt: “Die Redaktion des Senders warnt davor, dass in der Sendung Verweise auf Organisationen verwendet werden könnten, deren Aktivitäten auf dem Territorium der Russischen Föderation verboten sind.”

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