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Russisches Atom-U-Boot in der Ostsee aufgetaucht - Welche Mission verfolgt das Schiff von "Projekt 636"

U-Boot an der deutschen Seegrenze! Mit dem Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO wird die Ostsee zunehmend als "NATO-See" bezeichnet, da fast alle Anrainerstaaten nun Mitglieder des westlichen Verteidigungsbündnisses sind. Einzig die russische Enklave Kaliningrad, zwischen Litauen und Polen gelegen, bleibt ein strategischer Außenposten Moskaus. Dort kann Putin die Aktivitäten in der Ostsee überwachen und möglicherweise russische Super-U-Boote in die offenen Gewässer schmuggeln. Was unter der Meeresoberfläche vor sich geht, bleibt weitgehend im Dunkeln. Ein neuer Vorfall schürt jedoch die Besorgnis über Putins Pläne.

NATO verfolgt russisches Angriffs-U-Boot „Projekt 636“ in der Ostsee – Bilder veröffentlicht

Ein Überwachungsflugzeug der NATO hat in der vergangenen Woche ein russisches U-Boot in der Ostsee entdeckt. Das NATO-Kommando "Marcom“, das alle Seestreitkräfte des Bündnisses koordiniert, veröffentlichte Bilder des russischen U-Boots an der Wasseroberfläche. Diese Aufnahmen stammen von der „P-3-Orion-Seepatrouille“ der portugiesischen Streitkräfte. Details über den genauen Ort und Zeitpunkt der Sichtung des russischen U-Boots wurden nicht bekannt gegeben. Der Open-Source-Forscher "Evergreen Intel“ vermutet jedoch auf Basis von Flugverfolgungsdaten vom 26. Juni, dass eine P-3C der portugiesischen Luftwaffe über Gewässern vor Polen und südöstlich der dänischen Insel Bornholm im Einsatz war. Diese Informationen konnten bisher nicht unabhängig bestätigt werden. Die NATO fragt sich: Was hatte das Atom-U-Boot nahe der deutschen Grenze vor? Der Zweck des Einsatzes bleibt unklar – es könnte sich um eine Trainings-, Aufklärungsmission oder eine Route in die Weltmeere gehandelt haben. Kürzlich kam es in der Ostsee zu einer Torpedo-Übung russischer U-Boote nahe der NATO-Küste.

Das Angriffs-U-Boot „Projekt 636“: Ein Relikt der Sowjet-Ära mit moderner Bedrohung

Militärbeobachter berichten, dass das russische U-Boot über verbesserte Geräusch-, Antriebs- und Automatisierungstechnologien verfügt. Die Unterwasserschiffe des "Projekts 636“ sind in der Lage, nuklearfähige "Kalibr“-Marschflugkörper abzufeuern und Angriffe über große Entfernungen durchzuführen. Diese U-Boote wurden bereits massiv bei Angriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine eingesetzt. Ursprünglich in den 1980er-Jahren für die sowjetische Marine entwickelt, plant Putin, die Atom-U-Boot-Flotte Russlands weiter auszubauen – eine Entwicklung, die bei den NATO-Staaten Besorgnis auslöst.

Provokationen und Reaktionen: Die angespannte Beziehung zwischen NATO und Russland in der Ostsee

Mit der Ausweitung der NATO-Überwachung im Rahmen eines „360-Grad-Ansatzes“ zur Abschreckung und Verteidigung kommt es immer wieder zu Begegnungen zwischen russischen und NATO-Einheiten. Der deutsche Flottillenadmiral Stefan Pauly berichtet auf dem Marcom-Portal von russischen Manövern, die als unprofessionell betrachtet werden könnten, wie beispielsweise Überflüge von NATO-Einheiten aus nächster Nähe. Pauly betont, dass NATO-Einheiten "bereit, entschlossen und dennoch verantwortungsbewusst“ auf diese Provokationen reagieren.