Fast tausend US-Soldaten sind derzeit in einer Kaserne in Niamey, der Hauptstadt von Niger in Westafrika, untergebracht, die gestern von russischen Soldaten übernommen wurde. Dieser Vorfall ereignete sich inmitten einer politischen Instabilität, die das Land im vergangenen Jahr erlebte, als die pro-westliche Regierung durch einen Militärputsch gestürzt und durch eine Militärjunta ersetzt wurde. Die Lage ist höchst angespannt!
Vor dem Putsch hatten die Vereinigten Staaten mehr als 100 Millionen Dollar in verschiedene militärische Einrichtungen, darunter einen Flugplatz, investiert, um gegen Jihadisten in der Sahelzone zu kämpfen. Im März dieses Jahres wurde den Amerikanern bei einem Treffen mit den neuen Machthabern in Niger mitgeteilt, dass auch russische Soldaten ins Land kommen würden. Als die US-Regierung zögerte, ihre Kasernen mit russischen Streitkräften zu teilen, wurden sie kurzerhand des Landes verwiesen. Offenbar waren die Amerikaner beim Packen nicht schnell genug, denn letzte Woche kamen die russischen Soldaten an und teilen sich nun die Unterkünfte mit den Amerikanern, während die Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufgrund des Ukraine-Konflikts angespannt sind.
Ein Sprecher der US-Truppen in Niger kommentierte: "Die Situation ist nicht ideal, aber die beiden Militäreinheiten halten sich so weit wie möglich voneinander fern." Es wurde auch bekannt, dass Vertreter der iranischen Regierung Verhandlungen mit der Junta in Niger aufgenommen haben, um Zugang zu den reichen Uranvorkommen des Landes zu erhalten. Uran ist ein Schlüsselbestandteil sowohl für die Atomenergie als auch für Atomwaffen. Zudem hat auch China Interesse am Uranabbau in Niger gezeigt und sich bereits die exklusiven Rechte an der Förderung des zweitwichtigsten Exports des Landes, Erdöl, gesichert. Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, verfügt jedoch über reiche Vorkommen an Mineralien und Edelmetallen wie Gold.
Zwei hochrangige US-Generäle sind auf dem Weg nach Niger, um einen geordneten Rückzug der US-Truppen aus dem Land zu gewährleisten. In der Zwischenzeit sind die US-Soldaten gezwungen, ihre Kaserne mit den Russen zu teilen. Es wird berichtet, dass die US-Truppen vorübergehend nach Deutschland verlegt werden sollen, bevor über ihre weitere Stationierung entschieden wird.
