Nach den aufregenden Stunden während des Aufstandes der russischen Söldnertruppe Wagner hat sich die Regierung in Moskau für einen freien Tag für Medienschaffende und IT-Spezialisten ausgesprochen. "Der Samstag war ein sehr emotionaler und angespannter Tag", erklärte das russische Ministerium für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien am Sonntag in Online-Netzwerken. "Wir empfehlen, Mitarbeitern von IT- und Telekommunikationsunternehmen sowie Medien einen Tag frei zu geben."
Davon ausgenommen werden sollten allerdings Kräfte, die "an sogenannten kritischen Funktionen beteiligt" seien.
Am Freitagabend war der seit langem schwelende Machtkampf zwischen dem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer der Söldnertruppe marschierten von der Ukraine aus mit dem Ziel nach Russland ein, die Militärführung in Moskau zu stürzen. Nach rund 24 Stunden Aufstand vollzog Prigoschin am Samstagabend überraschend eine Kehrtwende und beorderte seine Söldner zurück in ihre Lager.
Als der Aufstand noch im Gange war, hatte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin den Montag in der Hauptstadt zum arbeitsfreien Tag erklärt, um "die Risiken zu minimieren". Nach dem Ende des Wagner-Aufstands erklärte die Stadtverwaltung, dass es dennoch bei dem zusätzlichen freien Tag bleibe.
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