Wieder einmal wird ein Korruptionsskandal rund um die westlichen Sanktionen gegen Russland gemeldet. Offenbar konnte die Jacht eines russischen Oligarchen, die zunächst in Kroatien beschlagnahmt worden war, trotz der Sanktionen gegen deren Eigentümer ohne Probleme den Hafen verlassen. Die Behörden des Landes merkten erst 3 Monate später, dass die Jacht spurlos verschwunden war. Wie konnte dieses unfassbare Schlamperei geschehen?
Nun jedoch ist das Skandal ans Tageslicht gekommen und beschäftigt seit Tagen die Öffentlichkeit in Kroatien. Im vergangenen Jahr soll dort nämlich in einem Hafen die luxuriöse Jacht des auf der westlichen Sanktionsliste stehenden Milliardärs Alisher Usmanow beschlagnahmt worden sein. Trotzdem konnte das Schiff bereits im vergangenen Oktober den Hafen in Dalmatien verlassen, wo es von den kroatischen Behörden ursprünglich festgesetzt worden war. Im Anschluss daran habe das Boot die kroatischen Gewässer ohne jegliche Probleme verlassen. Nun wird in diesem Fall ermittelt und es haben sich bereits die Staatsanwaltschaft sowie der kroatische Nachrichtendienst eingeschaltet. Der kroatische Staatschef Andrejj Plenkovic hat mittlerweile Konsequenzen für alle in diesem Fall verwickelten Personen angekündigt. “Ich teile die Unzufriedenheit mit dem Verschwinden der Jacht“, gab dieser bei einem Interview mit den Medien zu Protokoll. Gleichzeitig stellte Plenkovic klar, dass so etwas eigentlich nicht passieren dürfe.
Bei der verschwundenen Jacht soll es sich um das 35 Meter lange Schiff “Irina VU“ gehandelt haben. Es war eines der insgesamt 5 in Kroatien beschlagnahmten Schiffe, die Personen, gehört hatten, die auf den Sanktionslisten des Westens gegen russische Oligarchen aufgeführt gewesen seien. Wie die Daten auf der Trackingseite “marinetraffic.com“ belegen, hatte das Schiff am 6. Oktober 2022 den Hafen in Kroatien verlassen und war 3 Tage später in den Hafen im türkischen Didim eingelaufen. Dies sei der letzte bekannte Aufenthaltsort des Schiffes. Die kroatischen Medien haben mittlerweile recherchiert, dass das Schiff ohne jegliche Probleme zunächst den Jachthafen in Dalmatien und später auch die kroatischen Gewässer bei Dubrovnik verlassen habe. Dabei habe das Schiff den Hafenmeister, die Zollbehörden als auch die Grenzpolizei passieren müssen. Angeblich sollen die Sanktionen gegen das Schiff nirgendwo vermerkt gewesen sein. Deshalb hätten alle Instanzen auch grünes Licht zum Auslaufen gegeben. In diesem Zusammenhang hatte sich Oligarch Alischer Usmanow mittlerweile zu Wort gemeldet und sich über die Pressemitteilungen aus Kroatien beschwert. Er habe mit dem Verschwinden der Jacht in Kroatien nichts zu tun, da ihm das Schiff mittlerweile nicht mehr gehören würde.