200279:

Russische Kriegsschiffe nur 90 Kilometer vor der US-Küste

Russische Kriegsschiffe positionieren sich in der Karibik, und zwar gefährlich nahe an der US-Küste. Am Mittwoch unternahmen zwei dieser Schiffe Übungen in der Bucht vor Havanna, der Hauptstadt Kubas. Die US-Grenze in Form Floridas Südspitze Key West liegt nur 90 Seemeilen, also 168 Kilometer, entfernt. Offenbar sind mehrere Militär- und Unterstützungsschiffe an den Übungen beteiligt, darunter das Atom-U-Boot "Kasan".

Russische Schiffe kommen den USA gefährlich nahe

Standorte, die als mögliche Anlaufpunkte für die Schiffe vermutet werden, sind neben Kuba auch Venezuela - beides langjährige Verbündete Russlands. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Ukraine vor weniger als zwei Wochen vom US-Präsidenten (81) die Erlaubnis erhielt, Angriffe auszuführen. Zudem soll der Verband auf dem Weg nach Kuba auf knappe 66 Seemeilen an US-Hoheitsgewässern herangekommen sein, woraufhin US-Navy-Zerstörer die Verfolgung aufgenommen haben sollen.

Kriegsschiffe als Zeichen an Washington

Alexander Moissejew, Oberbefehlshaber der russischen Marine, bestätigte am selben Tag, dass eine Kriegsschiffabteilung der Nordflotte in Kuba einlaufen würde. Ein "Besuch" auf Kuba sei eines der Hauptziele der Fernreise des russischen Verbandes. Die Fregatte "Admiral Gorschkow", das Flaggschiff des Verbandes, soll über modernste Waffentechnologie verfügen. Die Kriegsschiffe sollen bis zum 17. Juni in Havanna bleiben, wobei das kubanische Außenministerium betont, dass keines der Schiffe Atomwaffen tragen werde. Trotz möglicher Befürchtungen versicherte das Ministerium, dass die Schiffe "keine Bedrohung für die Region" darstellen würden. Dennoch ist diese Bewegung von russischen Kriegsschiffen ein erinnerndes Zeichen an Washington: Eine Einmischung in unmittelbarer geographischer Nähe eines Gegners ist ein heikler Vorstoß.