Erneut wurden russische Kampfflugzeuge in der Nähe des NATO-Luftraums abgefangen, was Experten diesmal besonders alarmiert. Es besteht die Möglichkeit, dass die Putin-Bomber absichtlich Unfälle im NATO-Luftraum herbeiführen wollen. So ist die Lage an der Grenze:
Am 23. September wurde von NORAD, dem Nordamerikanischen Kommando zur Luft- und Raumfahrtverteidigung, Filmmaterial veröffentlicht, das zeigt, wie ein russischer Su-35-Jet einen US-F-16-Kampfjet aus nächster Nähe umkreist. Dies wurde als "unsicher“ und „unprofessionell“ bezeichnet und stellte eine Gefahr für alle Beteiligten dar. Zusätzlich wurden am 24. September vom russischen Verteidigungsministerium Cockpit- und Landebahnaufnahmen eines strategischen Bombers vom Typ Tupolev Tu-95MS nahe der Westküste Alaskas veröffentlicht, was als eine weitere Provokation gegenüber der NATO angesehen wird, berichtet „Newsweek“. Im September gab es jedoch noch weitere besorgniserregende Vorfälle. Neben dem Bomber wurden auch zwei russische Iljuschin Il-38 Patrouillenflugzeuge und zwei Tupolew Tu-142 Seeaufklärungs- und U-Boot-Abwehrflugzeuge in der Nähe von Alaska gesichtet.
Alle Vorfälle fanden in der Alaska Air Defense Identification Zone (ADIZ) statt, die den Luftraum der USA und Kanadas umgibt. In diesen Bereich dürfen Flugzeuge nur mit Genehmigung eindringen; andernfalls können sie abgefangen werden. Ein Experte äußerte sich gegenüber "Newsweek“ und erklärte, dass Moskau mit diesen Flügen darauf abzielt, die NATO „in Alarmbereitschaft zu halten“ und gleichzeitig seine militärische Reichweite zu demonstrieren. Während NORAD die russischen Aktivitäten als "nicht bedrohlich“ einstuft, betont Moskau, dass die Flüge über "neutralen Gewässern“ stattfinden.
Darüber hinaus meldeten auch Lettland, Schweden und Finnland Sichtungen von russischen Bombern. Am 20. und 21. September wurden in Lettland stationierte NATO-Eurofighter eingesetzt, um russische Flugzeuge in der Nähe der lettischen Grenze zu Belarus zu eskortieren. Auch die neuen NATO-Mitglieder Schweden und Finnland berichteten in den letzten Monaten über Luftraumverletzungen durch russische Militärflugzeuge. Gordon „Skip“ Davis, ein pensionierter US-Generalmajor und ehemaliger stellvertretender NATO-Generalsekretär für Verteidigungsinvestitionen, merkte an, dass Russlands Luftraumverletzungen seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 sowie der Invasion in die ukrainische Donbass-Region zugenommen haben. Er wies außerdem darauf hin, dass durch die Provokationen der russischen Flugzeuge die Gefahr auf Unfälle deutlich ansteige.