Ahlbeck (Mecklenburg-Vorpommern) – Auf dem ehemaligen Stützpunkt der Sowjetarmee in Ahlbeck auf der Ostsee-Insel Usedom herrscht Giftalarm. Bauarbeiter stießen bei Arbeiten auf eine größere Menge Kartuschen, die mit einem Chlorgemisch gefüllt waren. Nun müssen die gefährlichen Substanzen so schnell wie möglich geborgen werden, sie sind ein lebensgefährliches Risiko für die Menschen und die Umwelt! Hier mehr:
Am Mittwoch rückten Rettungskräfte der Feuerwehr und der Munitionsbergungsdienst an, ausgestattet mit Schutzanzügen und Atemmasken, um den mit Giftstoffen belasteten Sportplatz vorsichtig abzusichern. Die giftigen Behälter wurden bei Baggerarbeiten freigelegt, was zu einer Sperrung der Hauptstraße nach Polen führte, um die Gefahrenlage zu kontrollieren und den Abtransport der Kartuschen zu ermöglichen. Der Baggerfahrer, der die Kartuschen entdeckt hatte, verspürte zunächst Symptome wie Schwindel, fühlte sich "wie betrunken“, befindet sich aber inzwischen wieder in einem stabilen Zustand.
Auf dem Gelände des ehemaligen Militärstützpunkts wird aktuell eine neue Sportanlage errichtet, teilte Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken mit. Nach dem Fund wurden die Bauarbeiten gestoppt. Der verseuchte Boden und die Kartuschen werden zunächst in speziellen Gefahrguttonnen nach Mellenthin transportiert und anschließend auf einem Bundeswehrstandort in Munster, Niedersachsen, entsorgt.
Wie lange der Einsatz auf der Insel andauern wird, bleibt unklar. Es ist noch nicht abschließend bekannt, wie viele weitere Kartuschen im Boden gefunden werden könnten.