Wie jetzt bekannt wird, soll ein unerwarteter Fehler dazu geführt haben, dass die russische Armee die Ortschaft Schebekino auf ihrem eigenen Staatsgebiet gleich viermal bombardiert hat. Eigentlich sollten diese Angriffe der Ukraine gelten. Stattdessen sollen Putins Truppen die Bomben auf russischem Gebiet niederregnen gelassen haben!
Jetzt berichtet beispielsweise das Nachrichtenportal "Newsweek" mit Kontakt zu lokalen Medien in Russland, dass die russische Armee wohl versehentlich vier Bomben auf die in Grenznähe gelegene russische Kleinstadt abgeworfen haben soll. Wie aus dem Bericht hervorgeht sollen vier russischen Gleitbomben die Stadt Schebekino getroffen haben. Außerdem wird berichtet, dass am 17. Mai insgesamt drei der tödlichen russischen FAB-Gleitbomben in der Nähe des Ortes gefunden wurden. Eine weitere der Bomben war dann in der Nähe eines Wohnhauses aufgestöbert worden. Bei dem Vorfall soll es keine Verletzten gegeben haben. Trotzdem soll dabei die Fassade eines Wohnhauses beschädigt worden sein, wie die unabhängige russische Nachrichtenagentur "Astra" auf ihrem Kanal bei Telegram berichtete. Diese Berichte lassen sich wegen des Krieges nur schwer verifizieren. Von Seiten des Kremls wurde der peinliche Zwischenfall nicht kommentiert.
In der Region Belgorod führt die russische Armee seit dem Beginn des Konflikts immer wieder Angriffe auf die Ukraine durch. Außerdem befinden sich dort mehrere Militärstützpunkte und Übungsgelände der russischen Armee. In der letzten Zeit war die Region häufiger von Explosionen erschüttert worden, weil auch die Ukraine Gegenangriffe zur Verteidigung durchführt. Der Abwurf der russischen Bomben auf
Schebekino ist Teil einer Reihe von Vorfällen, bei denen die Kreml-Schergen versehentlich Bomben auf das eigenen Hoheitsgebiet abgefeuert haben. So sollen in den vergangenen 3 Monaten insgesamt 46 Bomben der russischen Luftwaffe auf eigenem Boden oder in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine abgeworfen worden sein. Russische Militärflugzeuge sollen angeblich allein am 16. Mai acht FAB-Bomben über der Region Belgorod abgeworfen haben. Weil die Munition jedoch nicht detoniert sei, habe es keine Verletzten zu beklagen gegeben.
Schon Anfang Mai hatte die unabhängige Online-Zeitung "The Moscow Times" berichtet, dass seit dem Beginn des Frühjahrs insgesamt 25 russische Bomben über egenem Territorium abgeworfen wurden. Seit Januar soll es sogar in 33 solcher Fällen zu solchen Ereignissen gekommen sein. Aus Moskau hieß es dazu, dass es sich um "anormale Entladungen von Munition" gehandelt habe. Auf diese Weise versuchte der Kreml diese Zwischenfälle zu verharmlosen.