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Ruft Putin das Kriegsrecht in Russland aus? Militärexperten sicher – was bedeutet es dann für die Menschen?

In den letzten Monaten hatten die ukrainischen Streitkräfte dank der aus dem Westen gelieferten Waffen immer mehr Druck auf die russische Armee ausgeübt. Nun spricht Militärexperte Pierre Servent über die aktuelle Lage. Der ehemalige Offizier verfügt über sehr gute Kontakte zu verschiedenen Geheimdiensten der NATO und war während seiner Karriere auch Sprecher des französischen Verteidigungsministeriums – und er hat eine dunkle Vermutung!

So schätzt Militärexperte die Lage in der Ukraine ein

Trotz allen Fortschritten bei der ukrainischen Armee könnte der Krieg noch lange andauern, glaubt Servent. Im Augenblick sei es interessant zu beobachten, wie sich die Situation nach der Annexion der besetzten Gebiete in der Ukraine durch Russland weiterentwickeln werde. Außerdem müsse man abwarten, wie sich die Situation rund um die Proteste wegen der Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte auswirken wird. Eine weitere Frage, die Einfluss auf die Länge des Krieges haben könnte, sei nach Servents Meinung auch, wie stark die Unterstützung für Russland durch China und Indien ist. Zur Zeit sieht Servent allerdings die ukrainischen Militärs im Vorteil. Die Truppen der Ukraine profitieren nicht nur von westlichen Waffenlieferungen, sondern auch von nachrichtendienstlichen Informationen der westlichen Geheimdienste. Obwohl den Ukrainern sowohl Kampfpanzer und Jets fehlen, können sie nun wegen des Einsatzes der westlichen Waffen erfolgreich Gegenwehr leisten. Im Gegensatz dazu sei die Lage beim russischen Militär geradezu chaotisch. Durch die jüngsten Niederlagen sei die Moral der Truppe am Boden. Das Gleiche gilt auch für die nun eingezogenen Reservisten, die schlecht ausgebildet sind und obendrein auch keine große Lust haben, für Wladimir Putin an der Front als Kanonenfutter zu dienen.

Ukraine könnte Siegeszug weiter fortsetzen

Vor allem deswegen zeigt sich der Servent nun optimistisch, was die Zukunft angeht. Einziges Manko dabei ist, dass die ukrainische Armee bei der Befreiung der eigenen Gebiete behutsam vorgehen muss. Schließlich will man das Leben der eigenen Zivilbevölkerung so wenig wie möglich gefährden. Während die Russen bei der Eroberung einer Stadt einfach alles in Grund und Boden bomben, versucht die ukrainische Armee die betreffenden Städte einzukesseln und die dort befindlichen russischen Truppen so zur Aufgabe oder zum Rückzug zu zwingen. Artilleriebeschuß wird dabei lediglich auf den Straßen zur Stadt oder aus der Stadt heraus angewendet. Laut Servent sei es ein Trugschluss, dass Putin den Verlauf des Krieges mit 300.000 neuen Reservisten maßgeblich beeinflussen können. Er rechnet mit hohen Verlusten unter diesen Truppen und glaubt zudem, dass Russland diese Kämpfer nicht einmal richtig ausstatten könnte. Zudem vermutet der französische Militärexperte, dass Wladimir Putin demnächst das Kriegsrecht in Russland ausrufen könnte, falls die Proteste wegen der Mobilisierung der Reservisten Überhand nehmen würde. Allerdings zeigte sich Servent vor allem wegen der ständigen Drohungen über den Einsatz von Atomwaffen besorgt. Mit diesen Waffen könnte Putin schwere Schäden anrichten. Bisher dürfte Putin lediglich die Tatsache davon abhalten diese Waffen zum Einsatz zu bringen, weil er dann mit einem erheblichen Gegenschlag der NATO rechnen muss und die Unterstützung seiner letzten Befürworter auf internationaler Ebene verlieren würde. Man darf gespannt sein, wie es mit dem Krieg in der Ukraine weitergeht.

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