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Rückzug! Wie erklärt Putin das nun seinem Volk? Nach peinlicher Schlappe in Cherson – Druck wächst!

Am Mittwoch hatte der Kreml überraschend den Rückzug sämtlicher Truppen der russischen Armee aus der annektierten Gebietshauptstadt Cherson im Süden der Ukraine angekündigt. Diese Entscheidung bringt die Machthaber im Kreml in eine missliche Lage. Denn um die Aufgabe dieser seit Beginn des Krieges in russischer Hand befindlichen Stadt zu rechtfertigen, braucht es eine gut durchdachte Geschichte, wie jetzt ein ehemaliger General analysiert. Am Mittwoch hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu Oigo angeordnet, dass ich sämtliche russischen Truppen auf der linken Seite des Flusses Dnipro in Sicherheit bringen sollen und deshalb Cherson verlassen werden. Wie kann Putin das zu Hause noch als Erfolg verkaufen?

Russischer Rückzug aus Cherson soll keine Falle sein

Nun analysiert der ehemalige australische General und Militärexperte Mike Ryan die neusten Vorkommnisse im Ukraine-Krieg. Ryan geht davon aus, das der Rückzug aus Cherson keine Falle der russischen Armee sei. “Ich habe den Eindruck es handelt sich um eine echte Entscheidung. In der aktuellen Lage können die Russen ihre Position in Cherson nur sehr schwer halten“, schrieb Ryan zur aktuellen Lage beim Kurznachrichtendienst Twitter. Pessimistisch zeigte sich Ryan jedoch darin, dass es der Ukraine kurzfristig gelingen könnte, auf die andere Seite des Flussufers überzusetzen. “Dies wäre eine massive Operation, bei der die Ukraine in eine dicht besetzte russische Verteidigungszone eindringen würde“, verdeutlichte Australier. Für interessant hält Ryan allerdings die politische Dimension der Anordnung zum Rückzug. “Ohne Putins Zustimmung wäre diese Entscheidung nicht getroffen worden“, ist sich Ryan sicher und sieht darin einen Beweis, dass Putin die Realität durchaus noch erkennt und in der Lage ist rationale Entscheidungen zu treffen. In diesem Zusammenhang vermutet Ryan, dass Putin versuchen wird, der russischen Armee die Schuld für den Rückzug in die zuzuschieben.

Wladimir Putin muss gute Begründung für den Rückzug aus Cherson liefern

Gleichzeitig ist sich der General sicher, dass Putin den Rückzug aus Cherson mit einer sehr guten Begründung erklären muss, damit ihm die ganze Sache nicht auf die Füße fällt. Deshalb erwartet der ehemalige General gleichzeitig auch weiter Angriffe auf strategische Ziele in der Ukraine. Eine anhaltende Attacke auf die ukrainische Energieversorgung könnte die Bevölkerung in Russland von den Gebietsverlusten und dem Rückzug aus Cherson ablenken. Denn immerhin hatte Putin die Gegend um die südukrainische Stadt nach einer illegalen Volksbefragung völkerrechtswidrig annektiert und zum Teil Russlands gemacht. “Putin wird eine verdammt gute Geschichte brauchen, um diesen Rückzug zu rechtfertigen und die russische Öffentlichkeit von stichhaltigen Gründen für diese Entscheidung zu überzeugen“, ist sich der Militärexperte sicher.

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