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Rudi Völler: Das Comeback des deutschen Fußballhelden

Die Leidenschaft kehrt zurück

Rudi Völler (63) hat unsere Fußball-Herzen wieder für die Nationalelf zurückgewonnen. Es war nicht allein der Sieg gegen Frankreich. Es war die Leidenschaft, der Kampfgeist, der Mumm! Wie ein Aufwachen aus einem Alptraum!

Die Fans feiern Rudi

Die Fans in Dortmund sangen, was Deutschland fühlte: „Es gibt nur ein’ Rudi Völler.“

Ein einfacher Lösungsansatz

Es wäre doch so einfach: DFB-Sportdirektor Völler macht (mit seinen Trainern Wolf und Wagner) einfach weiter bis zur Heim-EM.

Leider wird es nicht so kommen

BILD weiß: Es wird (leider) nicht so kommen! Rudi bleibt beim Nein! Er wird weiter helfen, aber nicht als Bundestrainer! Ja, er hat es in Interviews und bei der Pressekonferenz so gesagt. Zumindest glaubt er das. Aber wir wollen es ihm einfach nicht glauben. Weil Rudi immer da war, wenn er gebraucht wurde!

Erfolgreiche Vergangenheit

► Als Stürmer für Deutschland. ► Als Teamchef. 2000 wurde er in der Not von DFB-Präsident Mayer-Vorfelder gefragt: „Rudi, warum machst du das nicht?“ Und er führte ein schwach besetztes DFB-Team zur Vize-Weltmeisterschaft 2002. ► Als DFB-Sportdirektor kam er aus der Rente zurück, um Hansi Flick zu unterstützen.

Die Belastungsgrenze erreicht

Als BILD-Reporter kenne ich ihn seit 30 Jahren. Ich habe gespürt, wie sehr ihn die Rudi-Begeisterung im Land freut. Aber die vergangenen Tage haben ihn bis an die Grenze gebracht. Der Flick-Rauswurf tat ihm persönlich weh, musste aber sein. Ein Trainerteam in 24 Stunden zusammentrommeln. Die Verantwortung für eine total verunsicherte Mannschaft übernehmen. Das geht an die Substanz.

Ein neuer Trainer wird gesucht

Völler ist klar: Ein jüngerer Trainer sollte künftig das Kommando auf der Bank haben. Er steht als Sportdirektor, Berater und vielleicht als väterlicher Freund zur Seite. Als Favorit gilt intern Julian Nagelsmann (36). Sein Vertrag beim FC Bayern, wo er am 24. März freigestellt wurde, läuft allerdings noch. BILD weiß: DFB-Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke (neben Rudi Völler und DFB-Präsident Bernd Neuendorf einer der drei Entscheider) hat sich bereits beim FC Bayern nach Nagelsmann erkundigt. Watzke wollte wissen, ob die Münchner aufgrund ihrer Erfahrungen den jungen Coach für die Bundestrainer-Rolle für geeignet halten.

Die Lösung?

Deutschland zurück im Rudirallala-Modus! Eine TV-Kritik zum Sieg über Frankreich. Es droht Zoff zwischen BVB, DFL und DAZN. Warum die Borussia am Ende als „Verlierer“ in die Röhre zu gucken droht. Ein Gespann Völler und Julian Nagelsmann (36), die 27 Jahre trennen, die Vater und Sohn sein könnten. Die sich in Erfahrung und Power ergänzen. Ist das die Lösung?

Watzke unterstützt Rudi

DFB-Vize Aki Watzke wird jedenfalls nicht probieren, Rudi umzustimmen. Er sagt: „Rudi ist ein Glücksfall für den deutschen Fußball. Wir sind froh, ihn als Nationalmannschafts-Verantwortlichen an Bord zu haben. Insofern war der Vorschlag der TaskForce und der Entscheidung der DFB-Gremien offensichtlich goldrichtig.“

Die Entscheidung naht

In den nächsten drei Wochen soll der neue Bundestrainer feststehen. Falls die Zeit nicht reicht? Bei der Amerika-Reise im Oktober (gegen USA und Mexiko) könnte Rudi noch mal einspringen, wenn es sein muss. Wirklich zum letzten Mal.