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RTL zieht Konsequenzen!

Zwei Tage nach Bekanntwerden der schweren Fälschungsvorwürfe gegen den Mitarbeiter Maurice Gajda hat der Kölner Sender die sofortige Trennung von dem Reporter und Moderator bekannt gegeben.

Am Freitag teilte RTL mit: „RTL News beendet fristlos die Zusammenarbeit mit dem freien Reporter und Moderator Maurice Gajda. Die internen Prüfungen zu seinem Beitrag in „Explosiv Weekend“ vom 5. August 2023 haben schwere Verfehlungen von Maurice Gajda bei der Erstellung des Beitrags ergeben, die mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien unseres Hauses unvereinbar sind. Zudem konnte bei den weitreichenden Prüfungen bisher auch keinerlei Hinweis darauf gefunden werden, dass es den in dem Beitrag nachgebauten Tweet so jemals gegeben hat.“

► Damit reagiert der Sender auf den Vorwurf der früheren AfD-Chefin Frauke Petry (48, trat 2017 auf der Partei aus). Sie hatte öffentlich gemacht, dass Gajda in seinem „Explosiv“-Beitrag einen Tweet eingeblendet habe, den sie so nie veröffentlicht haben will. Bei X (vormals Twitter) schrieb sie: „Wie man mit politisch unbequemen Personen umgeht, demonstriert RTL hier eindrucksvoll. Man denkt sich einen rassistischen Tweet aus, ein Grafiker setzt das um und fertig ist das Fake.“

In einem Beitrag über den Sänger Trong Hieu Nguyen, der am deutschen Vorentscheid zum ESC Eurovision Song Contests teilnahm, hatte Gajda dem Musiker von dem angeblichen Tweet erzählt. Er las ihn vor laufender Kamera vor: „Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen.“ Und behauptete: „Der Tweet ist inzwischen gelöscht.“

In dem Beitrag wurde wie zum Beleg ein Screenshot des angeblichen Tweets eingeblendet. Alles sah danach aus, als hätte Petry ihn veröffentlicht.

Diesen angeblichen Tweet von Frauke Petry veröffentlichte Gajda in seinem Beitrag Doch darauf hat auch RTL bei der internen Untersuchung bisher keine Hinweise gefunden. In der Stellungnahme vom Freitag erklärte Co-Geschäftsführer Martin Gradl: „Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry. Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht. Sie schaden der wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit unserer rund 1300 Journalistinnen und Journalisten. Die RTL News stehen mit ihren Nachrichten und Magazinen tagtäglich für journalistische Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Sorgfalt.“ Nach BILD-Informationen rief Gradl direkt bei Petry an und entschuldigte sich auch persönlich. Sie habe die Entschuldigung angenommen, sagte Gradl in einer außerordentlich einberufenen Konferenz vor RTL-Mitarbeitern. RTL hat die Zusammenarbeit mit Maurice Gajda bis zur Klärung der Vorwürfe beendet. Gajda selbst hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe seine Unschuld beteuert: Er räumte zwar ein, journalistisch unsauber gearbeitet zu haben, versicherte aber, den angeblichen Tweet von Petry gesehen und wortgetreu zitiert zu haben. Am Mittwoch erklärte er gegenüber BILD, er wolle eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Diesem Schritt ist RTL mit der fristlosen Kündigung nun zuvorgekommen.

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