Am Dienstagmorgen haben mehr als 200 SEK-Beamte zeitgleich insgesamt 16 Objekte in Köln und Pullheim durchsucht. Dabei wurde der polizeibekannte Rocker-Chef Fatih K. festgenommen. Ihm wird vorgeworfen den Auftrag zum Mord an einem seiner Rocker-Brüder erteilt zu haben.
Früh gegen 6 Uhr am Dienstagmorgen hat die Polizei in und um Köln insgesamt 16 Wohnungen durchsucht, die in Zusammenhang mit den Mitglieder der Kölner Hells Angel Gruppe “Honorfields” stehen. Bei dem Einsatz waren zahlreiche Türen aufgebrochen worden und die Beamten mussten eine ganze Reihe verdächtiger Personen überwältigen. Der Einsatz stand im Zusammenhang mit einem Mordversuch an einem Rocker im Oktober 2021. Bei der Razzia konnte der Hauptverdächtige, der Rocker-Boss Fatih K., festgenommen werden. Dieser habe sich bis vor kurzem offenbar noch in der Türkei aufgehalten und war gerade erst nach Deutschland zurückgekehrt. Bei der Razzia waren umfangreiches Beweismaterial und verschiedene Datenträger sichergestellt worden, die jetzt ausgewertet werden sollen. Bei der Durchsuchung sollte auch nach der Tatwaffe des Mordversuchs gesucht werden. Zudem kamen bei der Razzia Sprengstoffspürhunde zum Einsatz. Wegen der hohen Anzahl an benötigten Elite-Polizisten hatte die Kölner Polizei zahlreiche
Spezialeinsatzkommandos aus ganz NRW im Einsatz. Unterstützt wurde die Razzia auch von weiteren SEK-Kommandos aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Bremen und Niedersachsen.
Ziel der Razzia war es Beweise für einen Mordversuch am 23. Oktober des laufenden Jahres sicherzustellen. Damals waren mitten in der Nacht mehrere Schüsse auf Mucki-Rocker Saman B. (31) aus Köln abgegeben worden. Der Hells Angel ist gleichzeitig ein gefürchteter Käfigkämpfer und soll vom Kölner Hells Angels-Boss Fatih K. (38) für vogelfrei erklärt worden sein. Saman B. überlebte den Mordanschlag unverletzt, weil er sich im letzten Moment unter einem geparkten Auto in Sicherheit bringen konnte. Zuvor soll es zwischen den beiden Rockern zu einem Streit gekommen sein. Saman B. hatte Rockerboss Fatih K. vorgeworfen Geld aus Drogenhandel, Prostitution und Schutzgelderpressung der Rockerbande unterschlagen zu haben. Daraufhin hatte Fatih K. den Rocker als “out in bad standing“ erklärt. Dies bedeutet nach dem Rocker-Kodex, dass jeder andere “Hells Angels“-Mitglied den Verräter töten darf. Dies soll der Hintergrund für den Mordanschlag auf Saman B. gewesen sein. Bei dem Attentat waren mindestens 3 Schüsse abgegeben worden. Einer der Schüsse hatte das Fenster eines Unbeteiligten durchschlagen. Nur durch großes Glück war niemand verletzt worden. Nun sitzt Rocker-Boss Fatih K. wegen dieser Tat also erst einmal in Untersuchungshaft.