173091:

RKI mit Corona-Alarm! Neuinfektionen verdoppelt - Maskenpflicht und neue Maßnahmen unausweichlich?

Die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat sich in Deutschland verdoppelt! Neue Varianten des Virus sind auf dem Vormarsch - droht uns ein harter Herbst? Da der Sommer zu Ende geht, kommt eine Zeit näher, in der Atemwegserkrankungen wieder stärker auftreten. Die Corona-Zahlen nehmen bereits zu, was die Frage aufwirft, was dieser Anstieg für den ersten Herbst nach der Pandemie bedeutet.

Immunisierung möglicherweise nicht ausreichend: Droht ein Corona-Herbst?

Obwohl in Deutschland eine weit verbreitete Grundimmunität durch Impfungen und Infektionen besteht, bleibt das Risiko einer Ansteckung bestehen. Gesunde Menschen erkranken jedoch in der Regel nicht schwer genug, um ins Krankenhaus oder auf die Intensivstation eingeliefert werden zu müssen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet, dass die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Fälle seit etwa sechs Wochen steigt. In der letzten Woche wurden bundesweit rund 4000 Fälle gemeldet. Dieser Stand ist zwar niedrig, aber im Vergleich zu den häufigeren Tests während der Pandemie schwer zu bewerten. Experten vermuten, dass es eine hohe Dunkelziffer an Infizierten gibt. Laut Fachleuten sind die Patientenzahlen nicht mit den Höchstwerten der Pandemie vergleichbar, als bis zu 6000 Corona-Patienten gleichzeitig behandelt wurden. Derzeit sollen etwa 100 Patienten bundesweit in den Krankenhäusern liegen, wobei nicht alle wegen Covid-19 behandelt werden.

Beobachtung neuer Corona-Varianten

Derzeit wird besonders auf zwei neue Abkömmlinge von Omikron geachtet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat EG.5, auch Eris genannt, zu einer von nun drei "Varianten von Interesse" hochgestuft. Aufgrund von Wachstumsvorteilen und Eigenschaften der Immunevasion könnte EG.5 laut WHO zu einer Zunahme der Fälle führen und in einigen Ländern oder sogar weltweit vorherrschend werden. Die Variante BA.2.86 hat eine deutlich stärkere Mutation. Die WHO hat sie letzte Woche als eine von sieben "zu überwachenden Varianten" eingestuft. BA.2.86 weist fast 30 Veränderungen im Spike-Protein auf, im Vergleich zu den nächsten Verwandten, sagt der Corona-Varianten-Spezialist Richard Neher. Es gibt bisher nur wenige Sequenzen, aber aus verschiedenen Ländern. Das deutet auf eine weite Verbreitung hin. In Deutschland wurde BA.2.86 laut RKI bisher nicht nachgewiesen.

Expertenprognose für den Herbst:

Prognosen über den Verlauf von Grippewellen und Corona-Wellen sind schwierig, da Viren ständig mutieren. Der Zeitpunkt und das Ausmaß ihrer Ausbreitung werden von vielen Faktoren beeinflusst. Corona hat bisher vor allem im Herbst und Winter starke Krankheitswellen ausgelöst. "Daher ist auch in Zukunft mit einem Anstieg der Fallzahlen in diesen Jahreszeiten zu rechnen", sagt das RKI. Der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb meint: "Wir werden weiterhin Schwankungen erleben, aber solange keine völlig neue Variante entsteht, sehe ich keine neue pandemische Situation. Aber wir müssen wachsam bleiben." Experten gehen davon aus, dass es in den kommenden Monaten "immer wieder einzelne Fälle, insbesondere bei immungeschwächten Patienten, geben wird, aber in keiner Weise vergleichbar mit der Pandemie". Im Vordergrund stünden eher Grippe und bei Kindern das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), die alle zu Personalausfällen führen könnten.