Nordkorea soll nach den Ermittlungen des FBI wohl hinter einem der größten Krypto-Diebstähle aller Zeiten stecken, bei dem 620 Millionen Dollar (570 Millionen Euro) erbeutet wurden. Wie die Untersuchung der US-Bundespolizei FBI ergeben hat, sollen die Gruppen Lazarus Group und APT38, die mit Nordkorea in Verbindung gebracht werden, den Diebstahl durchgeführt haben. Raubt Kim Jong-Un den Westen aus?
Erstmals bekannt geworden war die Lazarus Group im Jahr 2014, nachdem sie die Filmproduktionsfirma Sony Pictures Entertainment aus Rache gehackt hatte, weil diese den Satirefilm “The Interview“ produziert hatte, in dem der nordkoreanische Führer Kim Jong Un verspottet wird. Nach Angaben der Ermittler existiert die Gruppe aber bereits seit den 90er-Jahren. Angeblich beschäftigt Nordkorea bis zu 6.000 Hacker, die von mehreren Ländern wie Belarus, China, Indien, Malaysia und Russland operieren. Beim aktuellen Diebstahl hatten die Hacker das
Online-Games Axie Infinity gehackt, bei dem die Spieler . ihr Kryptogeld in andere digitale Währungen umtauschen. So sollen den Hackern 173.600 Einheiten der Kryptowährung Ethereum in die Hände gefallen sein, wie Betreiber der gehackten Ronin Bridge mitteilen. Offenbar konnten die Hacker die Kryptowährung mittels gehackter Kryptoschlüsseln entwenden. Schon seit Jahren gelten die Bridges als potenzielles Risiko für einen Hack, weil wenig über deren Sicherheitsvorkehrungen bekannt ist.
In dem Spiel “Axie Infinity“ können Spieler mit bunten, Avataren an Kämpfen teilnehmen. Jeder dieser Avatare ist ein Non-Fungible Token (NFT), anders ausgedrückt eine Art einzigartiges digitales Kunstwerk. Diese Avatare kann man verkaufen, vermietet oder züchten. Beim Spiel gewonnene Belohnungen können im Anschluss in Kryptowährungen oder Bargeld umgetauscht werden. Insgesamt gibt es nach Angaben der Hersteller jeden Tag rund 2,5 Millionen aktive Nutzer. Wie die Behörden in den Vereinigten Staaten bestätigen, werde man die illegalen Aktivitäten Nordkoreas, wie Cyberkriminalität und die Diebstähle von Kryptowährungen auch weiterhin bekämpfen und offenlegen.
