Eine dramatische Tragödie erschütterte die Westküste der Kanaren-Insel Teneriffa: Vor Los Gigantes wurden vier Menschen von einer gewaltigen Welle ins Meer gerissen und starben. Eine weitere Person wird weiterhin vermisst. Zunächst hatten die Behörden nur drei Todesopfer bestätigt. Hier alle Hintergründe:
Der Unfall ereignete sich kurz nach 16 Uhr an einem der beliebten Naturpools von Los Gigantes in der Gemeinde Santiago del Teide. Zahlreiche Besucher hielten sich zu diesem Zeitpunkt sowohl auf den Felsen als auch im Wasser auf, als plötzlich eine massive Welle heranrollte, sie mit voller Wucht erfasste und in die Tiefe zog. Laut dem Notdienst der Kanarischen Inseln wurden mehrere Menschen von den Wassermassen fortgerissen. Unter den Betroffenen sollen sich nach Angaben der Zeitung Diario de Avisos auch ausländische Touristen befinden. Ein Seenotrettungshubschrauber konnte eine Person lebend bergen und eine weitere nur noch tot aus dem Wasser holen.
Nach offiziellen Informationen starben zunächst zwei Männer und eine Frau – einer der Männer war 35 Jahre alt, die Frau 55. Später kam eine weitere Frau hinzu, die zwar noch reanimiert und ins Krankenhaus geflogen worden war, dort aber ihren Verletzungen erlag. Ob Deutsche unter den Opfern sind, ist nach aktuellem Stand nicht bekannt. Bis in die späten Abendstunden suchten Einsatzkräfte nach der vermissten Person – ohne Erfolg. Beteiligt waren die Seenotrettung, ein Hubschrauber sowie Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.
Medien berichten, dass einige Betroffene sich selbst aus dem Wasser retten konnten. Der staatliche Sender RTVE erinnerte daran, dass die Behörden der Kanarischen Inseln bereits am Sonntag vor gefährlichen Wellen gewarnt hatten. Die Naturpools, die unter Urlaubern als Geheimtipp gelten, verwandeln sich bei rauer See in lebensgefährliche Fallen: Riesenwellen reißen Menschen ins offene Meer, und die starke Strömung macht eine Rückkehr oft unmöglich. Erst am 8. November hatte Teneriffa ähnliche dramatische Szenen erlebt – damals wurden ebenfalls zahlreiche Menschen ins Meer gespült. Drei starben, 15 wurden verletzt. Nun erschüttert die Insel erneut ein tödlicher Vorfall.