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Riesenschreck bei der Tour de France!

Massensturz bei der Tour de France

Beim Finale der 14. Etappe von Annemasse nach Morzine les Portes du Soleil wollte am letzten Berg, dem Col de Joux Plane, der Gesamt-Zweite Tadej Pogacar (24) Spitzenreiter Jonas Vingegaard (26) attackieren.

Die Tour de France 2023 könnte die spannendste seit 1989 werden

Der Slowene trat an, kam aber nicht weit. Nach zwei Tritten bremsten den Tour-de-France-Sieger von 2020 und 2021 zwei Motorräder aus. Eines mit einer Fotografin, eines mit einem Kamera-Mann. Ein echter Tour-Skandal! Pogacar pragmatisch: „Ich wollte attackieren. Ich habe alles reingelegt, dann bewegten sich die Motorräder nicht. Ich habe da eine Patrone verschwendet. Aber es ist, wie es ist. Wir werden es wieder versuchen.“

Eines der heißesten Duelle der Tour de France in den letzten Jahren: Jonas Vingegaard (l.) und Tadej Pogacar belauern sich ständig

Beide Profis trennten zu diesem Zeitpunkt nur neun Sekunden in der Gesamtwertung. Der offenbar geschockte Pogacar ließ sich dann bei der Bergwertung von seinem Rivalen überrumpeln und verlor drei Sekunden auf ihn. Somit betrug der Rückstand in der Gesamtwertung jetzt zwölf Sekunden. Hinter dem Spanier Carlos Rodriguez (22) kamen Pogacar und Vingegaard als Zweiter und Dritter ins Ziel. Macht zwei Sekunden Bonus für den Slowenen, sodass es am Sonntag für den Dänen mit zehn Sekunden Vorsprung auf die nächste Alpen-Etappe von Lets Gets les Portes du Soleil nach Saint-Gervais Mont-Blanc geht.

Kamera-Motorräder sind immer dich an den Fahrern dran, manchmal zu dicht

Vingegaards Teamchef bei Jumbo-Visma, Grischa Niermann (47): „Es ist toll, wie viele Zuschauer da sind, aber es war haarig auf den letzten Kilometern. Das war so eng und schmal, da kommen die Begleitfahrzeuge kaum durch. Das ist gefährlich für die Rennfahrer. Vielleicht muss man sechs Kilometer Absperrgitter stellen. Man muss dafür sorgen, dass die Jungs ihren Kampf austragen können.“ Und auch die Begleitfahrzeuge genug Platz haben. Doch der zeitliche Schaden hielt sich für Pogacar in Grenzen. Zehn Sekunden Rückstand kann er aufholen, das bewies er in den vergangenen Tagen. Der Lohn aller Anstrengungen war der Kuss von Freundin Urska Zigart (26), die selbst Rad-Profi ist. Ein schöner Trost.

Letztlich hat Vingegaard seinen Vorsprung nur um eine Sekunde ausgebaut.

Niermann: „Wir hätten gern zehn Minuten gewonnen. Aber es war wieder ein großer Kampf und wir müssen mit einer Sekunde zufrieden sein. Da bin ich sehr stolz drauf. Zehn Sekunden Vorsprung sind besser als zehn Rückstand.“ Die Strafe für die beiden Motorrad-Besatzungen: Je 500 Franken (515 Euro) Strafe und Ausschluss von der Etappe am Sonntag.