Besonders die Reisebranche war von der Corona-Pandemie schwer getroffen worden, doch wegen des Starts der Impfungen sieht die Branche nun erstmals einen Hoffnungsschimmer. Und erwartet bereit für den Sommer 2021 einen riesigen Reiseboom.
Langsam wird sich die Pandemie durch die gestarteten Impfungen abschwächen. Aus diesem Grund hoffen die Reiseveranstalter darauf, dass sich viel Bundebürger im Sommer zu einer Reise entschließen werden. “Erste Reise-Nachfrage werden wir ab Ostern sehen. Ab Mai rechnen wir mit einer größeren Zahl an Auslandsreisen, und im Sommer wird die Reiselust der Deutschen wieder groß sein“, ist sich der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, Norbert Fiebig, sicher.
Eine Ansicht, die auch der Tourismus-Beauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), vertritt, Dieser hatte bereits zuvor in einem Interview mit der Nachrichtenagentur “Reuters“ angekündigt, dass im Sommer vermutlich eine hohe Nachfrage nach Urlaubsreisen entstehen werde. “Natürlich wird das Jahr 2021 noch ein Krisenjahr sein“, erklärt Bareiß, der aber gleichzeitig Hoffnung für den Sommer und das zweiten Halbjahr macht. Bareiß vermutet, dass sich zunächst die Buchungszahlen in Deutschland und Europa deutlich verbessern. Später könnte dann auch eine Erholung der Reisezahlen im fernen Ausland erfolgen. Durch die Impfungen und die Nutzung von Schnelltests könne das Reisen schon bald wieder sicher werden. Und viele Bundesbürger habe bereits jetzt die Reiselust gepackt.
Auch beim deutschen Reiseunternehmen TUI zeigt man sich vorsichtig optmistisch. “Diese Aussage von Herrn Bareiß ist für die Branche wichtig und gibt Veranstaltern, Reisbüros, Fluggesellschaften und Hotels eine Perspektive“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der “Bild”-Zeitung. “Unsere Marktanalysen zeigen, dass es eine enorme Sehnsucht gibt, nach dieser schwierigen Corona-Zeit wieder eine entspannte Reise machen zu können. Das sehen wir auch bei der Auswertung der Suchdaten auf unseren Internet-Seiten“, bestätigte das Reiseunternehmen. Wie es scheint könnten in der Sommersaison klassische Reiseziele wie Spanien, Griechenland, Zypern, Portugal und die Türkei gut gebucht werden. Außerdem rechne man mit einer großen Nachfrage für die Autoanreisezielen wie Österreich, Italien und Kroatien. In Deutschland selbst werde die Nachfrage ebenfalls groß sein. Dort werden vor allem Buchungen für die Ostseeküste und die Mecklenburgische Seenplatte erwartet. “In den Ferien im Juli und August ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Jets auf manchen Strecken im Mittelmeerraum schnell ausgebucht sein werden“, glaubt der TUI-Sprecher.
Bis sich die Reisbranche jedoch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt, wird es noch eine ganze Zeit dauern. Denn die
verlorenen Umsätze aus Winter und Herbst werde auch eine starke Nachfrage im Sommer nicht zurückbringen, erklärte DRV-Präsident Fiebig: “Wer nicht in die Winterferien fahren durfte, kann das nicht nachholen. Deshalb wird sich der Großteil des entgangenen Lockdown-Umsatzes nicht nachholen lassen. Die Erholung der Reiseunternehmen wird noch lange dauern.“ Unterdessen hofft die Politik, dass die ganz große Pleitewelle bei den Reiseveranstaltern ausbleiben wird. “Ich hoffe, dass wir auch relativ schnell eine Perspektive schaffen können.“ Dann könnten viele Anbieter wieder an alte Erfolge anknüpfen”, glaubt Thomas Bareiß. Zudem können die Reiseveranstaltern auf den zum Beginn der Pandemie geschaffenen
Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zurückgreifen. Dieser wird neben der Lufthansa auch von den Tourismusfirmen TUI und FTI in Anspruch genommen.