Große Ehre für Riccardo Simonetti (28): Der Entertainer wird LGBTI-Sonderbotschafter für das Europäische Parlament und dessen Engagement rund um Diversity unterstützen. "Es ist wahrscheinlich die größte Ehre, die mir bisher zuteilwurde", freut er sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. "Ich nehme die Verantwortung, die diese Funktion mit sich bringt, sehr ernst und hoffe dadurch noch mehr Sichtbarkeit für eine Community zu schaffen, die noch so oft am Rande der Gesellschaft ist."
Die Abkürzung LGBTI steht für die englischen Wörter Lesbian, Gay, Bisexual, Transexuell/Transgender und Intersexual (deutsch: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell). Um niemanden auszuschließen, wird die Abkürzung oft auch mit einem * ergänzt. In letzter Zeit wird etwa vermehrt LGBTIQ verwendet. IQ steht für Intersexual und Queer.
Simonetti kämpft seit vielen Jahren leidenschaftlich für Gleichberechtigung und Toleranz. Das ist offenbar auch dem Europäischen Parlament nicht entgangen und kontaktierte das Management des Entertainers. "Sie wissen meinen Einsatz für die LGBT*-Community offenbar zu schätzen", erklärt Simonetti. Und welche Aufgaben erwarten ihn nun? "Ich werde das Europäische Parlament in seiner Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Ich habe von Anfang an gesagt, ich möchte dieses Ehrenamt nur übernehmen, wenn ich auch wirklich in der Lage bin, selbst aktiv zu werden. Und beispielsweise in Gebiete zu fahren, in denen die Menschenrechte der LGBTQ*-Community noch oder wieder bedroht sind", führt der Entertainer aus.
Er hoffe schon bald, sich mit Aktivisten/innen zum Beispiel in Polen oder Ungarn austauschen zu können, wo die Situation für Mitglieder der LGBT*-Community besorgniserregend sei. Gleichzeitig diene diese Funktion aber natürlich auch, "den Fokus auf viele positive Entwicklungen in Europa im Hinblick auf die Situation der LGBT*-Gemeinde zu lenken. Es gibt ja glücklicherweise nicht nur Schlechtes zu berichten", betont Simonetti.
Schließlich sei bis heute schon viel erreicht worden, gerade im internationalen Vergleich. Aber trotzdem gebe es noch eine Menge Ungleichheit, der man sich annehmen müsse. "Europa möchte mit der LGBTQ*-Strategie in den kommenden Jahren die Rechte der Community erheblich stärken und ich hoffe, dass mein Input dabei helfen kann. Ich glaube, gerade in Deutschland vergessen wir oft, dass die Freiheit, die wir haben, nicht allen von uns zuteilwird", gibt er zu bedenken.
"Wir müssen uns um die Diskriminierung der Community am Arbeitsplatz kümmern, für mehr Sicherheit sorgen. Schutz gegen Hasskriminalität und Hate Speech bieten sowie die Rechte von Regenbogen-Familien stärken und dadurch hoffentlich international als gutes Beispiel vorangehen", mahnt Simonetti und ruft gleichzeitig auch zur Mitarbeit auf: "Support braucht man dabei vor allem auch von Menschen, die vermeintlich nicht davon betroffen sind, um etwas daran zu ändern."