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Reservistenverband sieht Reserve der Bundeswehr in desolatem Zustand

Der Reservistenverband sieht die Reserve der Bundeswehr in einem desolaten Zustand. "Sie ist eine Truppe, die noch weitgehend auf dem Papier existiert", sagte Verbandschef Patrick Sensburg der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vom Freitag. Um die Aufgaben der Reserve wirklich leisten zu können, "braucht es eine umfassende Neuausrichtung".

Insbesondere die Lage bei der Ausrüstung müsse sich verbessern, forderte der Verbandschef. "Wenn es um Ausrüstung geht, muss die Reserve bei der aktiven Truppe betteln gehen", sagte Sensburg weiter. "Das kann nicht sein. Es braucht genug Material, auch Fahrzeuge und Waffen, mit dem echte Ausbildung und Übung möglich ist." Nur so könne die Reserve attraktiv sein.

"Eine funktionierende Reserve ist Teil einer wirksamen Abschreckung, derzeit vor allem gegenüber Russland", betonte der Verbandschef. "Doch so wie die Reserve aktuell konzipiert ist, kann sie all das nicht leisten."

Sensburg forderte mehr Verbindlichkeit für den Dienst. Bislang könnten Reservisten selbst entscheiden, ob sie üben oder nicht. "Meiner Meinung nach sollten sie verpflichtet sein, mindestens alle zwei Jahre für 14 Tage zu üben", sagte er. "Für diese Zeit müssen die Reservisten auch vom Arbeitgeber freigestellt werden."

cha/hex