Im Zusammenhang mit dem Mordfall Khashoggi hat Reporter ohne Grenzen (RSF) beim Generalbundesanwalt Strafanzeige gegen den saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erstattet. Auch weiteren hochrangigen Vertretern des Königshauses werde die systematische Verfolgung von Medienschaffenden durch Saudi-Arabien vorgeworfen, gab die Journalistenorganisation RSF am Dienstag bekannt. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Eingang der Strafanzeige.
Der Journalist Jamal Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudiarabischen Konsulat in Istanbul von einem 15-köpfigen saudiarabischen Geheimdienstkommando umgebracht worden. Seine Leiche wurde zerstückelt. Der saudiarabische Journalist lebte damals im Exil in den USA und schrieb dort für die "Washington Post".
Riad hatte die Ermordung Khashoggis zunächst bestritten. Später wurden bei einem undurchsichtigen Prozess in Saudi-Arabien fünf saudiarabische Staatsbürger zum Tode und drei weitere zu Haftstrafen verurteilt. Die Todesstrafen wurden seither in Haftstrafen verwandelt.
Am Freitag veröffentlichten die USA einen Geheimdienstbericht, in denen der mächtige Thronfolger Mohammed bin Salman für die Ermordung Khashoggis direkt verantwortlich gemacht wird. Bin Salman habe den Einsatz zur Ergreifung oder Tötung des Regierungskritikers "genehmigt", hieß es in dem Bericht. In der Folge kündigten die USA Sanktionen gegen dutzende saudiarabische Staatsbürger und eine saudiarabische Eliteeinheit an, die dem Kronprinzen als Leibgarde dient.
by MOHAMMED AL-SHAIKH