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Rentnerin saß 5 Wochen tot auf der Couch! Unglaublicher Fall in Niedersachsen - in einem Heim!

Meppen/Düsseldorf – Die Gewissheit traf Hans-Joachim Schuh (68) in Düsseldorf wie ein Schlag: Seine Mutter Gisela war verstorben. Die Polizei stand vor seiner Tür und teilte ihm mit, dass sie wahrscheinlich seit fünf Wochen unbemerkt tot auf ihrer Couch gesessen hatte. Der Tod der Rentnerin wurde erst bemerkt, als Verwesungsgeruch aus ihrer Wohnung drang - und das in einem Heim mit betreutem wohnen! Hier die Hintergründe:

Leiche einer Rentnerin blieb wochenlang unentdeckt

Eine Nachbarin (82) berichtete gegenüber BILD, dass sie sich gewundert hatten, als die Jalousien von Giselas Wohnung tagelang unten blieben, und sie annahmen, sie sei im Krankenhaus. Angeblich sei sie im Wohnzimmer auf der Couch verstorben, mit einer TV-Zeitschrift auf dem Tisch vor sich, aufgeschlagen auf den 14. Januar.

Vor etwa drei Jahren zog Gisela Schuh in das "Haus September“ in Meppen, das 15 seniorengerechte Wohnungen bot und damals vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut wurde. Unbekannt für ihren Sohn war jedoch, dass der Betreuungsvertrag vom DRK gekündigt wurde. Bis dahin zahlte Gisela Schuh monatlich 70 Euro für den Service. Frank Gäbler, Sprecher des DRK-Kreisverbands Emsland, erklärte, dass der Vertrag aufgrund mangelnder Nachfrage der Bewohner zum 31. Dezember 2023 beendet wurde, nachdem bereits ein Jahr zuvor darüber informiert worden war.

Sohn wusste nichts von Kündigung des DRK

Hans-Joachim Schuh äußerte gegenüber BILD sein Missfallen über die Kündigung des Betreuungsvertrags durch das DRK und fühlte sich im Stich gelassen. Zudem hatte seine an Demenz erkrankte Mutter eine gesetzliche Betreuerin, was Schuh veranlasste, Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung zu erstatten. Weder das DRK noch die Betreuerin hätten seiner Meinung nach nach seiner Mutter geschaut.

Die Gerichtsdirektorin erklärte jedoch gegenüber der "NOZ“, dass es nicht Aufgabe des Betreuers sei, den Betreuten regelmäßig zu besuchen, sondern dass dies die Angehörigen übernehmen müssten. Für Hans-Joachim Schuh war dies jedoch nicht möglich, da er seit 25 Jahren an Panikattacken leidet, zu 100 Prozent behindert ist und Frührentner war. Sein Kontakt zu seiner Mutter war schwierig, aber seit ihrem Einzug ins Haus hatten sie einen intensiveren telefonischen Kontakt.

Sohn der Verstorbenen glaubt an weiter Missstände

Als sie sich nach Weihnachten nicht mehr meldete, versuchte Schuh vergeblich, sie telefonisch zu erreichen. Als er darüber nachdachte, die Polizei zu informieren, standen die Beamten bereits vor seiner Tür. Ein Todesermittlungsverfahren wurde von der Staatsanwaltschaft eingestellt, und Gisela Schuh wurde gemäß ihrem Wunsch in der Ostsee bestattet. Für ihren Sohn zeigt dieser Vorfall, dass Senioren nicht immer so gut versorgt sind, wie die Angehörigen es glauben.