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Reiserückkehrer – Quarantäne-Chaos droht! Unterschiedliche Regeln in den Bundesländern

Durch die Ausbreitung der Delta-Variante sind die Infektionszahlen des Coronavirus wieder angestiegen. Nun droht sogar ein erneutes Quarantäne-Chaos. Denn in den Bundesländern gelten unterschiedliche Regeln hinsichtlich einer Quarantäne. Was passiert in dem Fall, wenn Geimpfte oder Genesene Kontakt mit Menschen hatten, die sich mit der Delta-Variante infiziert haben?

Chaos und Probleme mit den Quarantäne-Regeln

Eigentlich war geplant, dass Geimpfte und Genesene zukünftig alle Freiheiten bekommen sollten. Doch nun macht die hochansteckende Delta-Variante des Virus den Politikern in Deutschland Sorgen. Aus diesem Grund wurde vorgeschlagen, dass auch Geimpfte und Genesene weiter auf Abstands- und Hygieneregeln achten sollen. In einigen Bundesländern droht diesen Personen sogar eine Quarantäne, wenn sie mit infizierten Personen in Kontakt gekommen sind. Dies ist zum Beispiel nun in Aachen der Fall, wo insgesamt 900 Besucher eines Clubs nun eine Quarantäne antreten sollen. In dem Club waren insgesamt 2 durch die Delta-Variante infizierte Corona-Fälle entdeckt worden. Schon Mitte Juli hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlen harte Maßnahmen weiter beizubehalten, um einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen zu verhindern. Unter anderem schlugen die Experten vom RKI eine Quarantäne von 14 Tagen vor, die auch für Geimpfte und Genesene gelten sollte. Doch offenbar wird dies nun in vielen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt.

Unterschiedliche Handhabung der Quarantäne

Im Gegensatz zur Empfehlung der RKI heißt es nämlich auf der Website des Bundesjustizministeriums: “Für geimpfte und genesene Personen gilt eine Quarantänepflicht (Absonderungspflicht) nur noch in Ausnahmefällen. Die genauen Voraussetzungen finden sich in § 10 der Verordnung.“ Solche Ausnahmefälle können zum Beispiel dann vorliegen, wenn diese Personen Kontakt zu einer Person hatten, die sich mit der Delta-Variante des Coronavirus infiziert haben. Denn offenbar sind nicht alle vollständig Geimpften oder Genesenen hunderprozentig vor der Delta-Mutation geschützt. “Wer zweifach geimpft ist, kann zunächst davon ausgehen, dass er ausreichenden Schutz hat“, erklärt der Frankfurter Virologe Dr. Martin Stürmer. Trotzdem sei es möglich trotz der Impfung ohne Symptome zu erkranken oder das Virus an andere Personen weiterzugeben. In diesem Zusammenhang handelt dann jedes Bundesland unterschiedlich.

So regeln die Bundesländer die Quarantäne

In allen Bundesländern wird auf Selbsttests und Hygienemaßnahmen gesetzt, die natürlich auch Geimpfte und Genesene einhalten sollten. Dadurch soll die weitere Ausbreitung der Delta-Variante erschwert werden. In Sachen Quarantänepflicht ist die Sache dann aber unterschiedlich. In Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen müssen bei einem Kontakt mit einem Covid-19-Patienten, der durch die Delta-Variante angesteckt wurde, grundsätzlich alle Personen bis zur Vorlage eines negativen PCR-Tests in Quarantäne. In Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen hingegen gilt, dass alle vollständig geimpfte Kontaktpersonen dort keine Quarantäne anzutreten brauchen. In den Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, sowie Berlin und Hamburg, gibt es in dieser Hinsicht sogar noch keine klaren Regeln. Dort werden Entscheidungen in Einzelfällen getroffen. In NRW hat sich zum Beispiel durchgesetzt, dass auch geimpfte Personen, die Covid-19-Symptome entwickeln in Quarantäne müssen. Allerdings wäre es natürlich von Vorteil, wenn in sämtlichen Bundesländern die gleichen Regeln gelten würden.

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