Was für ein Schlag ins Wasser! Seit Monaten warten viele Unternehmen auf die Zahlungen aus den Corona-Hilfsprogrammen. Doch diese mussten nun schon wieder gestoppt werden. Denn offenbar soll es Betrügern gelungen sein, sich mehrere Millionen Euro der dringend notwendigen Hilfen für die Unternehmen erschlichen zu haben!
Vom Betrug bei den Corona-Hilfen hatte zunächst das Magazin “Business Insider“ unter Berufung auf Regierungskreise erfahren. Angeblich sollen die November- und Dezemberhilfen für Unternehmen, sowie die Überbrückungshilfen I bis III von den perfiden Betrügereien der gewissenlosen Täter betroffen sein. Wie es scheint, haben noch unbekannte Täter ein Schlupfloch ausgenutzt, mit denen sie mehreren Coronahilfen des Bundes für ihre ilegalen Zwecke abgezweigt hattem Es sollen sowohl Landesbehörden als auch das Bundeswirtschaftsministerium getäuscht worden sein. Denn bereits seit einigen Wochen hatte der Bund mit Abschlagszahlungen begonnen, damit die Unternehmen, die auf die Hilfsleistungen angewiesen sind, zu ihrem Geld kommen. Seitdem sollen rund 7 Milliarden Euro geflossen sein. Ein Teil des Geldes ist nun anscheinend auf den Konten von Betrügern gelandet. Wie hoch der Schaden ist, konnte bisher noch nicht endgültig geklärt werden. Es soll sich aber wohl um Millionenbeträge handeln.
Sofort nachdem man im Wirtschaftsministerium Wind von den Betrügereien bekommen hatte, wurden die Auszahlungen am vergangenen Donnerstag sofort ausgesetzt. Dies ließ das Ministerium von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (62, CDU) verlauten,. Zudem seien auch sofort die Ermittlungsbehörden über die Vorfälle in Kenntnis gesetzt worden. Bis auf weiteres liegen die Coronahilfen nun also erneut auf Eis. Das bedeutet, dass die Unternehmen auch weiter auf November- und Dezemberhilfen und die beantragten Überbrückungshilfen warten müssen. Eine Hiobsbotschaft für
Restaurants, Hotels oder Einzelhändler, die wegen des Lockdowns riesige finanzielle Verluste verkraften müssen. Die Betrüger hatten sich mit falschen Identitäten als “prüfende Dritte” registriert (z.B. Steuerberater) und die Corona-Hilfen für verschiedene Unternehmen beantragt. Das Geld soll dann jedoch auf die eigenen Konten dieser Personen geflossen sein. Wie es scheint, waren zunächst weder Bund noch Länder auf die Betrugsmasche aufmerksam geworden.
Kritik an den ausgesetzten Zahlungen kam umgehend vom
Mittelstandsverband BVMW. Dieser forderte eine sofortige Wiederaufnahme der Zahlungen. “Die Unternehmen warten seit Wochen auf zustehende Hilfen, viele sind inzwischen auf der Strecke geblieben. Es kann nicht sein, dass die Unternehmen noch länger hingehalten werden“, forderte BVMW-Chefvolkswirt Hans-Jürgen Völz. Wegen einzelner Betrugsfälle dürfe nicht der gesamte Mittelstand unter Generalverdacht gestellt werden. Völz forderte nun eine schnelle Aufarbeitung der Verdachtsfälle, damit die Zahlungen an die Unternehmen zeitnah geleistet werden können.
