Die Bundesregierung rechnet damit, dass sich die Corona-Lage in Deutschland durch die Aktivitäten an Weihnachten und Silvester erneut verschärft. Die Feiertage würden "wahrscheinlich doch wieder Begegnungen mit sich bringen werden und Mobilität, die sich dann in eine gewisse Zahl von Ansteckungen übersetzen werden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Dies gelte "trotz aller Beschränkungen und trotz der Vorsicht, die hoffentlich die allermeisten Menschen walten lassen".
Die befürchteten zusätzlichen Ansteckungen würden "erst im Januar in den Statistiken sichtbar werden - und vielleicht auch in den Krankenhäusern", sagte Seibert. Es lägen mit Januar und Februar generell "schwere Monate" vor dem Land.
Zur aktuellen Lage sagte Seibert: "Wir haben derzeit ein sehr hohes und immer noch wachsendes Niveau an Infektionszahlen täglich. Wir haben ein sehr hohes Niveau, viel zu hoch, an Todeszahlen." Seibert schloss sich der Aussage des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, an, wonach die Situation so ernst sei wie noch nie in der Pandemie.
Es gehe jetzt darum, aus der "Phase starken Wachstums und unerträglich hoher täglicher Todeszahlen" herauszukommen, betonte der Regierungssprecher. Hierfür müssten sich sowohl der Staat als auch jeder und jede Einzelne einsetzen. Die bevorstehende Zulassung von Impfstoffen werde das Problem nicht lösen, da es noch lange dauere, bis große Bevölkerungsteile immunisiert seien.
by Armando BABANI