Peinliche Nachlässigkeit führt zu Blockade auf gesperrter Brücke
Bei den zweitägigen Aktionen der Letzten Generation in Regensburg kam es zu einer kuriosen Situation. Am Dienstag blockierten etwa 40 Aktivisten die Zufahrtsstraßen zum BMW-Werk im Stadtteil Harting, einen Tag zuvor beteiligten sich 55 von ihnen an Blockaden der Hauptverkehrsadern der Oberpfalz-Metropole. Doch dabei unterlief den Aktivisten eine peinliche Nachlässigkeit! Sie klebten sich ans südliche Ende der Nibelungenbrücke. Diese Brücke ist normalerweise die wichtigste Verbindung über die Donau in Richtung Stadtnorden. Doch ausgerechnet an diesem Tag begann auf der Fahrbahn in Richtung Süden eine zweiwöchige Sperrung wegen Sanierungsarbeiten. Mehrere Autofahrer wiesen die Blockierer darauf hin, aber sie blieben unbeirrt sitzen. Einige von ihnen hatten sich sogar bereits festgeklebt. Polizeisprecherin Corinna Wild berichtet: "Wir mussten sie wie an anderen Stellen von der Fahrbahn lösen."
Polizei nimmt zwölf Blockierer in Gewahrsam
Auch "Klima-Shakira" Anja Windl (26) blockierte eine Zufahrt zum BMW-Werk und wurde weggetragen. Am Ende des Tages nahm die Polizei zwölf Blockierer in Gewahrsam. Fünf von ihnen wurden später freigelassen, sieben mussten in Arrestzellen und der Justizvollzugsanstalt bleiben.
Protest-Aktionen vor BMW-Werk in München geplant
Am nächsten Morgen waren die Straßen rund um das BMW-Werk erneut das Ziel der "Letzten Generation". Kurz vor Schichtbeginn versammelten sich die Aktivisten an den Aus- und Einfahrten des Geländes und setzten sich mit Warnwesten bekleidet auf die Fahrbahn. Einige von ihnen klebten ihre Hände mit Sekundenkleber auf den Asphalt. Unter den Demonstranten befand sich auch erneut "Klima-Shakira" Anja Windl (26). Arne Großelindemann (27) war aus Berlin angereist, um seine Hand an der Nordeinfahrt des Werks festzukleben. Auch am Dienstag soll es in Regensburg weitergehen, ab Donnerstag sind Protest-Aktionen in München geplant. Ein Anhänger der Letzten Generation erklärt: "Unternehmen wie BMW wissen seit Jahrzehnten, welche Zerstörung die massiven CO2-Emissionen ihrer Produkte verursachen, und machen trotzdem fröhlich weiterhin Profite. Unsere Regierung greift ebenfalls nicht ein, obwohl es ihre Pflicht wäre, unsere Grundrechte auf Freiheit und Leben zu schützen. Das ist auch meine Zukunft, die hier gerade in den Sand gesetzt wird, und da werde ich nicht länger zusehen." Ab Donnerstag sollen wochenlang Protest-Aktionen in München stattfinden.