Box-Training der "Jungen Alternative Schleswig-Holstein"
Kiel – Drohen bald schlimme Straßenschlägereien zwischen dem rechten und dem linken politischen Lager in Deutschland? Zwischen AfD-Jungspunden und Antifa? Das lässt eine martialische Aktion der „Jungen Alternative Schleswig-Holstein“ befürchten.
Rechtsaußen-Jungpolitiker rüsten sich für Kloppereien
Bei einem Box-Training rüsten sich die Rechtsaußen-Jungpolitiker für Kloppereien mit Linksextremisten. Auf Twitter veröffentlichte die AfD-Vorfeldorganisation ein Foto von sieben Männern in martialischer Pose.
Selbstverteidigung oder Provokation?
Darunter steht: „Immer wieder kommt es zu Angriffen auf deutsche Bürger im öffentlichen Raum, aber auch auf politische Aktivisten durch Linksextremisten.“ Um sich im Notfall verteidigen zu können und „standhaft zu bleiben“, habe man sich zum Box-Training getroffen. Darunter wird um Mitglieder geworben: „Willst auch Du beim nächsten Mal mit dabei sein, tritt mit uns in Kontakt.“
Attacken auf Mitglieder der "Jungen Alternative"
Auf BILD-Nachfrage schreibt die „Junge Alternative“, man stehe immer häufiger im Fokus linksextremer Gruppen, es habe körperliche Attacken gegeben: „So kam es in den Jahren 2020 und 2021 zu brutalen Überfällen auf unsere Mitglieder, auf und am Rande von Corona-Demonstrationen.“
Linksextreme Attacken auf "Junge Alternative"-Chef
Der Landesvorsitzende Leif Kulina sei auf einer Demo von etwa 30 Vermummten angegriffen worden; die Linksextremen sollen sich mit Glasflaschen und Fahrradschlössern bewaffnet haben. Bei einer weiteren Demo sei es zu einem Überfall gekommen, den man nur durch „massive Gegenwehr“ habe abwehren können. Nach BILD-Informationen zeigte Kulina eine Attacke wegen Körperverletzung aus dem Mai 2020 bei der Polizei an.
Verteidigungsfähigkeiten werden trainiert
Die Rechtsaußen-Politiker weiter: „Daher ist es eine Notwendigkeit, seine Verteidigungsfähigkeiten zu trainieren, um nicht Opfer linksextremer Attentate zu werden.“ Trainiert habe man angeblich nur „spezielle Abwehrtechniken zu verschiedensten Angriffsszenarien. Uns ist es wichtig, unsere Mitglieder nicht alleine zu lassen und ihnen Techniken an die Hand zu geben, mit denen es ihnen möglich ist, sich und ihre Begleiter im Notfall schützen zu können.“
Tatsächlich? Beim Training machte auch ein Mitglied der Organisation „Junge Tat“ aus der Schweiz mit. Die „NZZ“ beschreibt die Truppe als „eine kleine rechtsextreme Clique, die mit Social-Media-tauglichen Inszenierungen aggressiv in die Öffentlichkeit drängt“. Kritik an der Radikalisierung der AfD-Jugend
CDU-Generalsekretär Lukas Kilian (37) ist entsetzt: „Das Boxcamp der AfD-Jugend mit der rechtsextremen Organisation Junge Tat aus der Schweiz zeigt: Der Kurs der AfD und ihrer Parteijugend wird immer radikaler. Die zunehmende Radikalisierung wird immer offensichtlicher. Scheute man sich früher, mit derartigen Aktionen in die Öffentlichkeit zu gehen, wirbt man nun offensiv damit. Wenn Parteiorganisationen zum Box-Training einladen, kommen mir Zweifel daran, dass es sich nur um Maßnahmen zur Selbstverteidigung handelt.“