Die letzten beiden Folgen
Mit insgesamt acht Folgen ging die erste Staffel von “Ready to beef!” mit Moderator Tim Mälzer (48) und Juror Tim Raue (45) am Freitagabend gleich mit zwei Sendungen ins Finale. In jeder Hinsicht ein spannendes Doppel. Beide Male war es nicht leicht, für Raue einen Gewinner zu ermitteln. Alle Kontrahenten samt Team schlugen sich wacker und bewiesen, dass ihnen ihr guter Ruf nicht umsonst vorauseilt.
Als “Kettensägen-Massaker gegen Pinzetten-Chichi” beschrieb Mälzer die kontrastreichen Teilnehmer des ersten Final-Teils. Der bodenständige Österreicher Sepp Schellhorn (52) trat gegen Christoph Kunz (33) aus dem Hause Dallmayr in München an. Die ausgewählten Geheimzutaten beider Teams fielen dementsprechend auf durch Extravaganz einerseits und Gutbürgerlichkeit andererseits: Rosenblätter und Powidl, letzteres ist ein klebriges, böhmisches Pflaumenmus.
Kunz machte einen Fisch dazu, Schellhorn verwandelte sein Mus dank Butterschmalz, Vanillesoße, Sahne, Zimt, Zucker und Rum in “eine kalorienbeschwerte Sauerei der Extraklasse” – so Raue, der sich genießerisch durch die Speisen schlemmte und Mälzer sich die Bemerkung nicht verkneifen konnte: “Ich weiß schon, warum du aussiehst, wie du aussiehst, meine kleine Naschkatze.”
Bei Mälzers Zutaten – Herzmuscheln und Wachteleier – gestaltete es sich schwieriger, ein abwechslungsreiches Gericht zu kreieren. Dafür hatten die Kandidaten aber auch 20 Minuten Zeit, in denen Raue Mälzer lobte, er koche mit vollem Herzen und “viel, viel besser, als die meisten tatsächlich schreiben und sagen.” Gewinner des Abends wurde Team Kunz. Schellhorn dürfte den entgangenen Sieg gelassen nehmen, meinte er doch schon zu Beginn der Sendung: Ehrungen wie “Hauben und Sterne gehen mir am Arsch vorbei…”
Als “Fuchs gegen Wolf” bezeichnete Mälzer das Duo der anschließenden Folge. Die Sendung wurde geprägt von der energischen, hibbeligen Schwarzwälderin Viktoria Fuchs sowie deren Kontrahent, dem sanftmütigen, gebürtigen Russen Alexander Wulf (35). Was ihre größte Herausforderung hier wäre, fragte Mälzer, worauf Viktoria antwortete: “Du” und “dass du mir blöde Fragen stellst.”
Raues vorherige Bemerkung, der Schwarzwald wäre “am Arsch der Welt”, ermutigte die Köchin wohl dazu, fortan mit noch größerem Eifer ans Werk zu gehen, um zu beweisen, dass sie wirklich was kann. Militärisch kommandierte sie ihre Gehilfen, bei denen sich Mälzer zwischendurch vorsichtig erkundigte, ob sie so devot wären, weil sie sich vor der körperlichen Züchtigung ihrer Chefin fürchteten. Das Team verneinte höflich.
Seeteufelleber und Erdbeeren als Geheimzutaten entlockte beiden Teams ein Stirnrunzeln. Während Viktoria dann auf den armen Teufel mit einem Hackmesser eindrosch, schwelgte Wulf indes in der frühkindlichen Erinnerung an einen fürchterlich riechenden, aber angeblich wohlschmeckenden russischen Trockenfisch und versuchte, besagten Geschmack des Stinkefisches bei der Seeteufelleber künstlich herbeizuführen.
Am Ende gewann Alexander Wulf das größte Kopf-an-Kopf-Rennen der Staffel. Fuchs, die dennoch von Raue hochgelobt wurde, lächelte, wenn auch verdrossen, aber ganz nach dem Motto “Dabei sein ist alles.”
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