Wegen schweren Betruges kam es am Donnerstagmorgen zu einer Razzia in Berlin, bei der insgesamt fünf Wohnungen durchsucht wurden. Fünf bekannte Salafisten aus dem Umfeld der Fussilet-Moschee sollen unberechtigterweise Corona-Hilfe bei der Investitionsbank Berlin beantragt haben.
Die Salafisten sollen sich alle im Umfeld der Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit bewegt haben. Dort hatte sich auch der Attentäter vom Breitscheidplatz Anis Amri radikalisiert. Anscheinend hatten die Männer alle unberechtigt Corona-Hilfen beantragt. Einer der Männer, Siaf H., soll gleich fünfmal jeweils 9000 Euro beantragt haben. Martin Steltner, der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin bestätigt direkt nach der Razzia, dass der genau entstandene Schaden im Augenblick noch nicht ermittelt werden könne. Etwas mehr Klarheit gab es dann am Nachmittag. “Die Gesamtschadenssumme liegt bei etwa 94 000 Euro“, erklärte die Berliner Polizei. “Insgesamt wurden neben weiteren Beweismitteln ein mutmaßlich betrügerisch erlangter Betrag in Höhe von 61 460 Euro sichergestellt.“
Dabei handelt es sich nicht um den ersten Fall dieser Art. Seit Mitte April beobachtet das LKA und die Berliner Staatsanwaltschaft gezielt Islamisten und Gefährder die auch unter Beobachtung des Staatsschutzes stehen. “Wir wollen natürlich verhindern, dass das Geld in falsche Hände gerät“, erklärt Steltner. Vielleicht sollte man sich jedoch erst einmal Gedanken darüber machen, wie man sicherstellen kann, dass die Corona-Soforthilfe tatsächlich bei den Selbständigen ankommt, die darauf angewiesen sind, statt ohne größere Prüfung an jeden Antragsteller auszuzahlen.