Als Reaktion auf den brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd, kommt es zu immer mehr Veränderungen: Marken versprechen Änderungen, Filme werden aus dem Programm genommen und Namen werden geändert. Nächster in der Liste der Namensänderungen ist das britische Independent-Label "One Little Indian", das sich in "One Little Independent" umbenannt hat. Das gab Chef Derek Birkett in einem Statement auf Twitter bekannt.
Birkett erklärt: "Als ein Ende 1970er-Jahre in London lebender Teenager waren meine Freunde und ich sehr inspiriert von den Philosophien der indigenen Völker Amerikas, von dem Frieden und der Liebe für einander und die Natur." Und weiter: "Sie waren eine riesige Inspiration für unsere anarchistische Punk-Bewegung. Ich war damals naiv und dachte, Name und Logo seien repräsentativ für meinen Respekt und meine Anerkennung der Kultur."
Der Brief eines Fans habe ihm die Augen geöffnet, so Birkett weiter: "Ich habe realisiert, dass der Label-Name und das Logo zu schädlichen Stereotypen und Ausbeutung der indigenen Völker geführt haben. Das ist das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte." Auch das Logo des Labels - zuvor eine Zeichnung einer stereotypischen "Indianerin" - ist nicht mehr dasselbe.
ONE LITTLE INDIAN RECORDS NAME CHANGE OF IMMEDIATE EFFECT TO ONE LITTLE INDEPENDENT RECORDSFull Statement Below: pic.twitter.com/ctPl2JGukY
— One Little Independent Records (@olirecords) June 10, 2020
Das 1985 gegründete Label ist vor allem bekannt für die isländische Sängerin Björk (54, "Pagan Poetry"). Weitere Artists, die ihre Musik bei "One Little Indian" veröffentlichten, sind Sinéad O'Connor (53, "Nothing Compares 2 U"), Crass, A.R. Kane und The Sugarcubes. Sogar Paul McCartney (77) hatte das Label schon unter Vertrag: Der Sänger veröffentlichte dort das Album "Electric Arguments" als Teil der Band The Fireman.