Russland hat scharf auf die geplante Stationierung von US-Langstreckenwaffen in Deutschland reagiert. Am Wochenende warnte der Kreml, dass europäische Hauptstädte potenzielle Ziele russischer Raketenangriffe sein könnten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (56) betonte: „Europa ist im Visier unserer Raketen, während unser Land zum Ziel von US-Raketen in Europa wird.“ - hier alles, was die Russen planen:
Peskow fügte hinzu: "Wir haben die Kapazität, diese Raketen abzuwehren, doch die Hauptstädte europäischer Länder wären die potenziellen Opfer.“ Bereits am Donnerstag hatte Russland empört auf die Raketenpläne des Westens reagiert. Peskow sagte vor kurzem in einem staatlichen Fernsehinterview: "Wir bewegen uns stetig in Richtung eines neuen Kalten Krieges.“ Der Grund für die Spannungen in Moskau liegt in der geplanten Verlegung einer Batterie des neuen Raketensystems "Typhon MRC“ der USA auf deutsches NATO-Gebiet ab 2026. Das mobile System ist in der Lage, sowohl Tomahawk-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 2.500 Kilometern als auch SM-6-Flugabwehrraketen mit einer Reichweite von 250 Kilometern abzufeuern und soll zunächst temporär und später dauerhaft in Deutschland stationiert werden.
Experten wie Carlo Masala (56) von der Bundeswehruniversität München erläutern gegenüber BILD: "Peskows Aussagen sind im Kern nichts Neues. Russland verfügt bereits über Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper, die nahezu jeden Punkt in Europa erreichen können, da sie in Kaliningrad stationiert sind. Diese Drohung ist keine neue Entwicklung, sondern unterstreicht die bestehenden Risiken durch russische Mittelstreckenraketen. Im Falle eines Krieges wären Hauptstädte natürlich potenzielle Ziele, um Regierungen zu beeinflussen und Angst in der Bevölkerung zu schüren. Die explizite Erwähnung europäischer "Hauptstädte‘ zielt vor allem darauf ab, Schrecken zu verbreiten.“ Die neuen Drohungen aus Russland folgen nur einen Tag nach dem scheinbaren Bemühen Moskaus um Deeskalation gegenüber dem Westen. Am Freitag hatte die russische Führung erklärt, dass es auf eigene Initiative ein Telefonat zwischen dem russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow und seinem US-amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin gegeben habe, um Sicherheitsbedrohungen zu besprechen und das Risiko einer Eskalation zu verringern.
Dmitri Medwedew (58), ein prominenter Unterstützer von Machthaber Wladimir Putin, hat in der Vergangenheit bereits mehrfach mit aggressiven Aussagen gegen den Westen Aufsehen erregt. Er drohte der Ukraine mit einem Atomschlag und auch dem Westen mit einem möglichen Atomkrieg. In Bezug auf Waffenlieferungen an die Ukraine durch Großbritannien und Frankreich richtete er Drohungen gegen London und Paris und sprach von einer möglichen "Antwort“, die nicht nur konventionelle Sprengstoffe, sondern auch Spezialmunition umfassen könnte.