Todesserie am Matterhorn! Das Schweizer Matterhorn (4478 Meter) zieht jedes Jahr Tausende Bergsteiger in seinen Bann. Doch die markante Felsformation ist nicht nur beeindruckend, sondern birgt auch tödliche Gefahren. Innerhalb weniger Tage ereigneten sich dort nun drei tödliche Unfälle. Was genau ist geschehen?!
Drei Alpinisten stürzten bei dieser tragischen Serie bis zu 1.000 Meter in die Tiefe. Der letzte Unglücksfall ereignete sich am Freitag, wie die Polizei des Kantons Wallis am Samstag mitteilte. Ein Bergsteiger, der vermutlich allein unterwegs war, verlor auf etwa 4.200 Metern Höhe den Halt und stürzte 800 Meter in die Tiefe auf den Gletscher des Matterhorns. Zuvor waren am Mittwochmorgen zwei weitere Bergsteiger von einer Berghütte aus zu einer Gipfeltour aufgebrochen. Als sie nicht wie geplant zurückkehrten, wurde eine Suchaktion eingeleitet. Bei einem Erkundungsflug fand man die beiden leblos in der Nordwand des Matterhorns – sie waren 1.000 Meter abgestürzt.
Der Wirt der Hörnlihütte, in der die beiden Alpinisten übernachtet hatten, vermutet, dass eine plötzlich aufziehende Gewitterfront sie überrascht haben könnte. "Wahrscheinlich hat es sie erwischt“, erklärte er. Die Identität der Verunglückten konnte bisher nicht geklärt werden, und auch die Unfallursache ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Seit der Erstbesteigung im Jahr 1865 haben rund 600 Menschen am Matterhorn ihr Leben verloren. Trotz seiner Berühmtheit wird der Berg oft unterschätzt. Viele halten die Besteigung fälschlicherweise für relativ einfach, was laut Experten dazu führt, dass auch unerfahrene Abenteurer angelockt werden. Diese überschätzen ihre Fähigkeiten und wagen sich ohne Bergführer an die anspruchsvolle Tour.
Kurt Lauber, der von 1995 bis 2018 Hüttenwart auf der Hörnlihütte war, warnte bereits vor Jahren im Gespräch mit dem Schweizer "Beobachter“, dass 20 bis 30 Prozent der Bergsteiger ohne Führer aufbrechen. Die meisten Unfälle ereignen sich in diesen Gruppen, die häufig aus Osteuropa, Deutschland oder Großbritannien stammen. Viele sind nicht einmal angeseilt und gefährden dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Begleiter, nachfolgende Seilschaften und schließlich auch die Rettungsmannschaften.