Die Gerüchte um den Tod von Jewgeni Prigoschin, dem Anführer der Söldnergruppe "Wagner", reißen nicht ab. Am Sonntag bestätigte das russische Ermittlungskomitee Prigoschins Tod mittels eines DNA-Tests. Allerdings hoffen seine Anhänger und Bewunderer weiterhin, dass er noch am Leben sein könnte.
Ein altes Video von Prigoschin, das derzeit im Umlauf ist, versetzt seine Anhänger in Aufregung und Hoffnung. Ebenso erregt eine Geschichte aus der Vergangenheit die Gemüter: 2019 wurde in russischen Medien berichtet, dass Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz gestorben sei - dies erwies sich jedoch als falsch. Prigoschin und sein Stellvertreter, der Neonazi Dmitri Utkin (alias "Wagner"), hatten damals einem russischen Kriegspropagandisten ein Video-Interview gegeben, in dem sie auch ihren eigenen Tod thematisierten. "Der Tod ist nicht das Ende, er ist nur der Anfang von etwas Neuem", erklärte Utkin mit Zustimmung von Prigoschin. Letzterer fügte hinzu: "Wir gehen alle in die Hölle. Aber wir werden dort die Besten sein." Der russische Telegram-Kanal "Greyzone", der zum "Wagner"-Imperium gehört, bestätigte Prigoschins Tod mit denselben Worten.
Die "Wagner"-Kanäle auf Telegram teilen weitere Berichte, die Prigoschins Anhängern Hoffnung machen sollen. Dazu gehört ein Artikel aus dem britischen "Guardian", der besagt, dass bei einer Hausdurchsuchung im Sommer mehrere Pässe von Prigoschin gefunden wurden. "Einige Beobachter wiesen darauf hin, dass Prigoschin viele Doppelgänger hatte." Seine verbliebenen Anhänger erinnern auch an den Flugzeugabsturz von 2019, als russische Medien berichteten: "Der Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin könnte bei einem Flugzeugabsturz im Kongo ums Leben gekommen sein."
Das russische Internetportal "Readovka" berichtete über den Absturz und erfuhr aus "Wagner"-Kreisen, dass Prigoschin sich "an Bord des am 11. Oktober abgestürzten Flugzeugs AN-72" befand. "Es ist auch bekannt, dass Prigoschin seit dem Absturz keinen Kontakt zu seinem Gefolge hatte." Einige Tage später dementierte die russische Nachrichtenagentur "Ria" die Todesmeldung und berichtete unter Berufung auf eine Quelle: "Jewgeni Prigoschin hat das Gebiet der Russischen Föderation in den letzten Tagen nicht verlassen. Er war die ganze Zeit mit persönlichen Angelegenheiten beschäftigt und ist sehr überrascht, dass man ihn für tot gehalten hat." Diesmal gibt es einen klaren Anlass für einen möglichen Anschlag des Kremls auf Prigoschin. Im Juni rebellierten der Söldnerführer gegen Moskau und stellte sich gegen Diktator Wladimir Putin. Putin sprach den Opfern des Flugzeugabsturzes bereits sein Beileid aus und erwähnte Prigoschin nur noch in der Vergangenheitsform.