Sänger R. Kelly ist einer von vielen Insassen in den amerikanischen Justizvollzugsanstalten, für die ein erhöhtes Risiko besteht, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Sein erster Antrag auf Freilassung wurde bereits von einem Richter abgelehnt, der offensichtlich dem Argument der Staatsanwaltschaft zustimmte, dass Kelly ein "Fluchtrisiko" darstellt. In einem zweiten Anlauf, ihren Mandanten freizubekommen, haben Kellys Anwälte jedoch argumentiert, dass er in Wirklichkeit kein Fluchtrisiko darstellt, da er ziemlich pleite ist - und der Steuerbehörde fast 2 Millionen Dollar schuldet.
TMZ berichtet, dass sich Kellys Schulden bei der IRS auf 1.878.737,43 Dollar belaufen, was als zusätzlicher Beweis dafür angeführt wird, dass Kelly nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um ernsthaft aus dem Land zu fliehen, um den Rest seiner Strafe abzusitzen.
Die Staatsanwaltschaft sieht das anders und behauptet, dass es Kelly immer noch recht gut geht und er allein in den letzten vier Monaten 200.000 Dollar an Musiklizenzgebühren verdient hat. Aber Kellys Anwälte sagen, dass das nicht so viel ist, wie es sich anhört, vor allem nachdem seine Agenten und andere Beteiligte ihren Anteil genommen haben. Und, so sagen sie, es ist sowieso ein strittiger Punkt, da Kellys hohe Steuerschulden bedeuten, dass das Finanzamt ein Pfandrecht auf sein Einkommen ausgestellt hat.
Und selbst DAS ist für den Kern der Sache nicht wirklich von Bedeutung, argumentieren Kellys Anwälte. In der Klageschrift wird darauf hingewiesen, dass Kelly "absolut keinen Versuch unternommen hat, zu fliehen", als ihm eine Verhaftung wegen sexuellen Fehlverhaltens drohte, und dass er "nicht ein einziges Mal nicht zu einem seiner Gerichtstermine erschienen ist". Dies und die Tatsache, dass sein Vermögen im Rahmen seiner Entlassungsvereinbarung Beschränkungen unterliegt, sprechen dafür, dass er nicht gleichzeitig vor der Justiz und dem Coronavirus fliehen wird.
Jetzt muss ein Richter in Chicago entscheiden, ob Kelly vorübergehend auf freien Fuß gesetzt werden kann.
