Gut eine Woche nach dem Putsch im Niger hat die Militärjunta die Beendigung der Mandate nigrischer Botschafter in vier Ländern verkündet. "Die Funktionen der außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Republik Niger" in Frankreich, Nigeria, Togo und den USA "sind beendet", sagte einer der Putschisten am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Die Junta erklärte zudem, sofort auf jede "Aggression" durch westafrikanische Länder zu reagieren.
"Jede Aggression oder versuchte Aggression gegen den Staat Niger wird eine sofortige und unangekündigte Antwort der nigrischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte auf eines der Mitglieder (...) nach sich ziehen", hieß es. Davon ausgenommen seien "befreundete Länder", betonte der Putschist mit Blick auf die Nachbarländer Burkina Faso und Mali.
Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) hatte als Reaktion auf den Staatsstreich eine Wirtschaftsblockade gegen den Niger angeordnet und gefordert, den gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum innerhalb von sieben Tagen wieder einzusetzen. Dieses Ultimatum läuft am Sonntag aus. Die Staaten erklärten, sie seien bereit, als "letzte Option" militärisch einzugreifen, sollten Verhandlungen scheitern.
Der früheren Kolonialmacht Frankreich warfen die Putschisten am Donnerstag eine "unvorsichtige Reaktion auf die Situation" vor und erklärten, die "Kooperationsabkommen im Bereich der Sicherheit und Verteidigung mit diesem Staat" seien aufgehoben.
Nigrische Militärs hatten in der vergangenen Woche den seit 2021 amtierenden demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt. Der Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tiani, erklärte sich zum neuen Machthaber. Der Putsch wurde international scharf verurteilt.
kbh