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Putsch gegen Putin! Tschetschenische Rebellen nutzen Chaos in Russland – Sie wollen Wladimir Putin stürzen

Putsch gegen Putin! Die Ukraine-Krise wird durch den Einsatz tschetschenischer Kämpfer komplexer. Bisher waren vor allem der pro-russische Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow und seine Truppen bekannt. Doch der Exilpräsident des von der Ukraine anerkannten Staates der Tschetschenischen Republik Itschkerien, Achmed Sakajew, unterstützt bereits seit dem letzten Jahr die Ukraine und kämpft gegen Russland. Diese Spezialkräfte der Exilregierung haben kürzlich mit einem Angriff auf russischem Boden Aufsehen erregt und wollen nun Putin stürzen und Russland destabilisieren

Die enge Verbindung zwischen Tschetschenien und Putin

Die Geschichte der autonomen russischen Republik Tschetschenien ist eng mit der Herrschaft des russischen Präsidenten Putin verknüpft. Putin soll im Jahr 1999 Sprengstoffanschläge auf Wohnhäuser in Russland geplant und diese den Tschetschenen in die Schuhe geschoben haben, um den zweiten Tschetschenienkrieg zu beginnen und sich so bei den Wahlen die Präsidentschaft zu sichern. Es gab zahlreiche Ungereimtheiten bei den Explosionen, die auf eine Beteiligung des russischen Geheimdienstes FSB hindeuteten. Diese Anschuldigungen wurden auch von dem später mit Polonium-210 vergifteten russischen Ex-Geheimagenten Alexander Litwinenko und dem Historiker Juri Felschtinski in ihrem Buch “Blowing Up Russia” untersucht. Tschetschenien wird vom Putin-treuen Machthaber Kadyrow geführt, aber es gibt auch eine Opposition, die sich von Russland lösen möchte.

Tschetschenische Rebellen unterstützen die Ukraine

Seit etwa Mitte 2022 kämpft eine antirussische tschetschenische Freiwilligeneinheit als Teil der Internationalen Legion auf der Seite der Ukraine. Achmed Sakajew, der selbst bereits im Ersten Tschetschenienkrieg gegen Russland im Einsatz war, hat die Führung über die mutmaßlich mehrere Hundert Mann starke Truppe inne. Der Kommandant des als OBON bekannten Spezialbataillons ist Rustam Azhiew, der im zweiten Tschetschenienkrieg gegen Russland und auch im Bürgerkrieg in Syrien gegen die Streitkräfte von Diktator Baschar al-Assad und seinen russischen Verbündeten kämpfte. “Was heute in der Ukraine passiert, begann vor 28 Jahren in Tschetschenien”, sagte Sakajew bei einer Solidaritätskundgebung kurz nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. “Unser Land ist seit über 22 Jahren von Russland besetzt”, fügte der Exilpräsident hinzu. Oppositionelle Tschetschenen sehen den Kampf um die Ukraine als Beitrag zu ihrem langfristigen Ziel der tschetschenischen Unabhängigkeit, erklärte Michail Alexsejew, Professor für Politikwissenschaften an der San Diego State University, gegenüber Newsweek.

Tschetschenische Attacke nahe Belgorod

Kürzlich rückten die proukrainischen tschetschenischen Truppen stärker in den Fokus, als das Verteidigungsministerium in Kiew ein Video veröffentlichte, in dem tschetschenische Soldaten das Feuer auf einen russischen Militärlastwagen eröffneten. Der Angriff soll nahe der Grenzstadt Belgorod auf russischem Boden stattgefunden haben. Dabei sollen Guerillataktiken zum Einsatz gekommen sein, die zwar keine direkten Auswirkungen auf die Logistikketten hatten, aber eine psychologische Rolle spielten, so die Analyse. Dieser Einsatz sei nicht der erste gewesen und werde nicht der letzte auf russischem Boden sein, sagte ein proukrainischer tschetschenischer Kämpfer der Bild.

Tschetschenische Rebellen hoffen auf ein Ende von Putins Herrschaft

Genau wie Kiew hoffen die Truppen Sakajews auf ein Ende der Herrschaft Putins, was in der Folge einen Sturz des Regimes des tschetschenischen Machthabers Kadyrow bedeuten würde. Der Kriegseinsatz in der Ukraine ist für alle Beteiligten mit großen Gefahren verbunden, aber die tschetschenischen Kämpfer der Exilregierung müssen offenbar mit besonders harten Konsequenzen rechnen, sollten sie in die Hände der Kadyrow Truppen geraten. Den paramilitärischen Einheiten des Putin-treuen Tschetschenenführers werden Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Entführung und Mord vorgeworfen – besonders hart geht er Berichten zufolge gegen die Opposition vor, die seine eigene Macht bedroht. Die meisten der pro-ukrainischen tschetschenischen Kämpfer haben laut Bild-Zeitung bereits Familienmitglieder durch das Kadyrow-Regime verloren, viele wurden gefangen genommen und erlitten Folter.

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