Angesichts der zahlreichen Niederlagen auf dem Schlachtfeld für die russische Armee wird die Kritik auch gegenüber den Verantwortlichen im Kreml immer lauter. Angeblich soll zur Zeit die paramilitärische Söldnergruppe Wagner den Sturz von Verteidigungsministers Sergei Schoigu planen. Kündigt sich im Kreml etwa bereits ein Machtkampf an – ist Schoigu der nächste hohe Russe der einen mysteriösen Tod stirbt?
Zuletzt konnte die ukrainische Armee große Fortschritte bei der Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete im eigenen Land machen. Zudem verläuft die Teilmobilisierung von 300.000 russischen Reservisten ebenfalls nicht nach Plan. Trotzdem setzt Russland den Krieg in der Ukraine mit unvermittelter Härte fort. In den letzten Tagen waren zahlreiche Angriffe mittels Raketen auf verschiedene Städte der Ukraine erfolgt. Angesichts der aktuellen Lage auf dem Schlachtfeld wächst jedoch auch die Unzufriedenheit, wie die Führungseliten im Kreml den Konflikt vorantreiben. Aus diesem Grund scheint die paramilitärische Wagner-Gruppe, die eigentlich zu den engsten Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zählt, nun scheinbar die Entmachtung des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu zu planen. Diesen haben die Söldner als Hauptverantwortlichen für das Desaster in der Ukraine ausgemacht.
Nach Auffassung von CNN-Chefkorrespondent Frederik Pleitgen, sei im Augenblick die Wagner-Gruppe im Ukraine Krieg die Speerspitze von Putins Invasionstruppe. “Viele Experten sind der Auffassung, das der Führer der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, im Moment versucht eine Machtübernahme in Moskau zu inszenieren“, glaubt Frederik Pleitgen. Ziel der Gruppe sei die Entmachtung des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu, den die Söldner für das schlechte Abschneiden der russischen Armee in der Ukraine verantwortlich machen. Zum gleichen Ergebnis kommen auch andere Experten. Diese bestätigen einen Konflikt unter hochrangigen Führern in Moskau. “Dieser Konflikt könnte essentiell für das politische Überleben Putins sein“, verdeutlicht Pleitgen, der bei einer Niederlage in der Ukraine auch Putins Macht in Gefahr sieht. In den letzten Wochen hatte Jewgeni Prioschin auf Videos von der Front immer wieder ein härteres Vorgehen der russischen Truppen im Ukraine-Krieg gefordert. Man geht davon aus, dass Putin aus diesem Grund den Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte in der Ukraine ausgetauscht hat. Bisher blieb Putins Freund Sergej Schoigu allerdings noch vom Bannstrahl des russischen Präsidenten verschont.
