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Putins Truppen auf dem Vormarsch Richtung wichtiger Stadt - Ukraine in schwieriger Situation

Ukraine unter Druck! Die russischen Verbände in der Region Charkiw können weiterhin Eroberungen in dem Gebiet verzeichnen. Laut ukrainischen Berichten rücken drei Angriffsspitzen auf Wowtschansk vor. Präsident Selenskyj beschreibt die Situation um die Stadt als "extrem schwierig".

Bodenoffensive der Russen kommt ins Rollen

Russische Soldaten haben im Rahmen ihrer Bodenoffensive im Nordosten der Ukraine Wowtschansk erreicht. Die Truppen haben die Stadt umzingelt und nähern sich ihr von drei Seiten, berichtet der Polizeichef der Region Charkiw, Wolodymyr Tymoschko. Ein russischer Panzer wurde unter anderem auf einer Zufahrtsstraße nach Wowtschansk gesichtet. Ein Team der Nachrichtenagentur AP konnte aus einem nahegelegenen Ort Rauch über Wowtschansk aufsteigen sehen. Die Stadt stand unter schwerem Artilleriebeschuss, während Helfer versuchten in der Stadt verbliebene Menschen in Sicherheit zu bringen Dabei handelt es sich vor allem um ältere Menschen. Tymoschko erklärte, Russland wende eine ähnliche Taktik wie in den Schlachten um Bachmut und Awdijiwka an, wo heftiges Bombardement aus der Luft von ständigen Bodenangriffen begleitet wurde. Moskau strebe danach, den Ort von der Landkarte zu tilgen.

Ukraine hat im Augenblick schlechte Karten

Entlang der sogenannten Grauen Zone an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine bei Charkiw sind viele ukrainische Dörfer schlecht befestigt. Mindestens eine ukrainische Militäreinheit, eine Spezialeinheit der Nationalgarde, gab jedoch am Wochenende ihren Rückzug aus dem Gebiet bekannt. In einem Video der Einheit vom Samstagabend hieß es, man kämpfe um die Ortschaft Hlyboke.

Das russische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass man vier Dörfer entlang der Grenze der Region Charkiw erobert habe, zusätzlich zu fünf Dörfern am Samstag. Die ukrainische Führung die russischen Bodengewinne zunächst nicht. Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte es jedoch eine Priorität, die russische Offensive in der Gegend zu stoppen. Er sprach von ukrainischen Gegenangriffen und dem erbitterten Widerstand der Streitkräfte seines Landes. Selenskyj bezeichnete die Lage um Wowtschansk als "extrem schwierig". "Unsere Aufgabe ist klar - wir müssen dem Besatzer so viele Verluste wie möglich zufügen."

Amerikanische Experten sehen russische Geländegewinne als "bedeutsam" an

Das in den USA ansässige Institute for the Study of War (ISW) erklärte, es sei anzunehmen, dass die Russen am Wochenende die Ortschaften Striletscha, Pylna, Pleteniwka und Boryssiwka eingenommen haben. Geolokalisiertes Filmmaterial zeige zudem, dass russische Kräfte offenbar auch Morochowets und Oliinykowe erobert haben. Die russischen Gewinne seien "taktisch bedeutsam". Analysten sagten, der russische Vorstoß ziele darauf ab, den Munitionsmangel der Ukrainer auszunutzen, bevor versprochene westliche Nachschublieferungen die Front erreichen. Indem ukrainische Soldaten im Nordosten gebunden werden, könnte Russland weiter im Süden ebenfalls eine Offensive vorantreiben.