Im Augenblick nimmt der australische Militärexperte Mick Ryan die Truppenbewegungen der Russen bei ihrer angekündigten Großoffensive in der Ukraine unter die Lupe. Und der Experte kommt zu dem Ergebnis, dass die dort eingesetzte Anzahl an russischer Soldaten nicht ausreicht, um das Gebiet unter Kontrolle zu bekommen – ist Putins Krieg eigentlich schon am Ende? Wie reagiert der Kreml-Fürst jetzt – mit gefährlicheren Waffen?
Der ehemalige australische Generals Mick Ryan ist sich ziemlich sicher, dass die russische Kampfkraft nicht ausreichend genug ist, um eine erfolgreiche Großoffensive im Osten der Ukraine durchzuführen. Vor allem bei Taktik und Logistik würde die russische Armee dafür zu große Defizite aufweisen. Dazu würde den Russen außerdem ein gut strukturiertes Hauptquartier, ein funktionierendes Kommando- und Kontrollsystem und gut geschultes Personal fehlen. Alle diese Dinge würden die Angriffe im Osten der Ukraine laut Ryan hemmen. Zudem fehle es an der logistischen Unterstützung für die russischen Kampftruppen. Bisher gab es kein erfolgreiches Zusammenspiel zwische Luft- und Landoperationen. Zwar werden nun verstärkt auch Lufteinsätze vorgenommen und es wurden mehr logistische Einheiten in den Osten verlegt. Doch auch dies sei bisher nach Ryans Ansicht ungenügend.
Wie Ryan sich nach der Auswertung von Informationen mehrerer Militäranalysen sicher ist, habe Russland nicht genügend materielle und physische Kampfkraft, damit die Truppen einen wirklich bedeutenden Durchbruch in der aktuellen Offensive im Osten der Ukraine erzielen können. Offenbar sollen dort zur Zeit 80 russische Bataillone im Einsatz sein. Doch die Ukraine hat dort 15 Brigaden mit jeweils drei bis 5 Kampfbataillons stationiert, wie verschiedene Medien berichten. Deshalb habe die Ukraine dort wohl 45 bis 75 Bataillons Mannstärke aufzuweisen. Offenbar deutlich mehr als Russland erwartet hat. Für eine erfolgreiche Entwicklung der russischen Operation müssten die Russen allerdings ein Kräfteverhältnis von 3:1 aufweisen. Doch dies ist nicht der Fall. Aus diesem Grund ist Ryan optimistisch, dass die Ukraine auch diese Offensive der Russen stoppen kann. Zwar seien die Russen laut Ryan immer noch ein gefährlicher Gegner, doch die Chancen stünden gut, dass die Ukraine den Vormarsch der russischen Truppen verhindern können.
