Putin richtet nicht nur sein Militär zu Grunde – auch seine Wirtschaft! Vor rund 2 Wochen hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte angekündigt. Mit dieser Maßnahme hatte der Kreml-Chef aber gleichzeitig eine regelrechte Massenflucht ausgelöst. Viele junge Russen haben sich mittlerweile nach Kasachstan, Kirgistan, Georgien oder Finnland abgesetzt. Dies hat nun auch für die russische Wirtschaft verheerende Folgen.
In den letzten Tagen hatten immer mehr russische Bürger versucht ihre Einberufung in die Armee mit der Flucht aus dem Land zu verhindern. Insgesamt 180 wehrpflichtige Männer wurden von den russischen Sicherheitskräften nun an der Grenze zum Nachbarland Georgien gestoppt. Statt der Ausreise, wurde ihnen direkt am Grenzübergang Werchni Lars der Einberufungsbescheid übergeben. Dies melden lokale Medien in Russland. Zuvor dürften sich aber bereits tausende russischer Staatsbürger ins Ausland abgesetzt haben. Dies hat für große Probleme in der russischen Wirtschaft gesorgt. Schon seit dem Start der russischen Invasion in der Ukraine hatten etwa 419.000 Russen ihre Heimat verlassen. Wie Osteuropa-Experte Gerhard Mangott berichtet, habe es sich dabei zu einem Großteil um gut ausgebildete Leute gehandelt, die dem Regime von Wladimir Putin eher kritisch gegenübergestanden haben. Diese Tendenz habe mit der Teilmobilisierung seit dem 21 September noch einmal zugenommen. Die Einberufung dieser Personen oder deren Flucht aus dem Land stellt die russische Wirtschaft vor schwere Probleme. “Es findet eine totale Destruktion statt“, gibt der russischstämmige Finanzexperte Andrej Movchan aus London zu. Vor allem sei der High-Tech-Sektor nun von einem enormen Mangel an Fachkräften betroffen. Zuletzt hatte das britische Verteidigungsministerium bestätigt, dass ein Großteil der aus Russland geflüchteten Menschen zum bessergestellten und gut ausgebildeten Personenkreis der russischen Gesellschaft gehören.
Dass die russische Wirtschaft nicht schon längst zusammengebrochen ist, verdankt das Land vor allem seinen erfolgreichen Handel mit Rohstoffen. In diesem Wirtschaftszweig haben die Großkonzerne nämlich die Möglichkeit den Einzug ihrer Mitarbeiter zum Militär besser wegzustecken oder dies sogar zu verhindern. Über diese Möglichkeiten verfügen kleine und mittlere Unternehmen hingegen nicht. Die neue Fluchtwelle aus Russland könnte die russische Wirtschaft in etwa weitere 5 Prozent ihrer Leistung kosten. Deshalb sind die Experten sicher, dass die aktuelle Situation einen weiteren “schrecklichen Schlag für die russische Wirtschaft“ darstellt. Statistiken gehen davon aus, das bis zum Jahr 2025 mindestens 200.000 russische Technologie-Spezialisten ihre Heimat verlassen werden. Bei dieser Berechnung seien die Entwicklungen der aktuellen Teilmobilisierung allerdings noch nicht mit eingerechnet. Viele Experten sind sicher, dass sich die russischen Spezialisten in Sachen Technologie nun auf dem internationalen Jobmarkt umsehen werden, zumal sie in der Branche über einen guten Ruf verfügen.
